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Axel Springer will WAZ-Gruppe kaufen

Axel Springer will einem Magazinbericht zufolge die auch in Österreich stark vertretene deutsche WAZ-Gruppe (Mediaprint) kaufen. Springer-Chef Mathias Döpfner habe den Inhabern des Zeitungskonzerns vor wenigen Tagen eine schriftliche Übernahmeofferte unterbreitet, berichtete das "Manager Magazin" am Freitag in seiner Online-Ausgabe.

Axel Springer habe vor allem Interesse an bestimmten Teilen der WAZ, ein Gebot für die gesamte WAZ-Gruppe “würden wir heute nicht prinzipiell ausschließen wollen”. Allerdings gebe es dabei “große kartellrechtliche Hürden”, zitierte das Magazin aus der Offerte. Die Bewertung der gesamten WAZ-Mediengruppe läge bei 1,4 Mrd. Euro.

Eine Springer-Sprecherin wollte sich zu dem Artikel zunächst nicht äußern. Bei der WAZ war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Das deutsche Bundeskartellamt erklärte, ihm läge keine Anmeldung der angeblichen Übernahmepläne von Springer vor.

WAZ-Verkauf: “Noch ist alles Spekulation”

Hierzulande ist die WAZ mit 50 Prozent an der “Kronen Zeitung” und mit 49,4 Prozent am “Kurier” beteiligt.

In Wien, wo dieWAZ seit 1987 engagiert ist, sah man den Entscheidungen in der Essener Konzernzentrale zuletzt eher gelassen entgegen. “Noch ist alles Spekulation”, erklärte ein Branchenkenner am Montag im Gespräch mit der APA. “In frühestens drei bis vier Wochen wissen wir mehr.” Gegen einen Verkauf der heimischen Beteiligungen spreche aber einiges: Im Gegensatz zu den dem Vernehmen nach wenig rentablen Balkan-Geschäften der WAZ hat die Österreich-Geschäfte noch Günther Grotkamp persönlich gemanagt – entsprechend sagt man dem künftig starken Mann in der WAZ ein Naheverhältnis zur Alpenrepublik nach.

Auch der jahrelange Disput mit der Familie Dichand um die Macht in der “Krone” ist letzten Endes ein Hemmschuh, allfällige Verkaufsabsichten der Zeitungsanteile zu forcieren: “Wer verkaufen will, senkt automatisch den Preis”, heißt es in Wiener Medienkreisen. Ein anderer Medienmanager schätzt die Grotkamps wiederum “nicht als Verkäufer, sondern als unternehmerische Käufer ein”. Während Südosteuropa für die WAZmehr oder weniger erledigt sei, gelte dies für österreichische Beteiligungen wohl nicht. APA

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