Wie berichtet ist der AWD wegen mutmaßlicher Fehlberatungen beim Verkauf von Immofinanz-Aktien mit zahlreichen Anlegerklagen konfrontiert. Allein der Aktion des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) haben sich rund 2.500 AWD-Kunden mit einem Gesamtschaden von etwa 30 Mio. Euro angeschlossen. Bisher hat der VKI zwei Sammelklagen mit einem Streitwert von zusammen rund vier Mio. Euro eingebracht. Wenn es bis Jahresende keine Lösung gibt, will der Verein alles einklagen, sagte VKI-Chefjurist Peter Kolba am Donnerstag auf APA-Anfrage.
Dass AWD nun mit zwei Mio. Euro zu wenig rückgestellt hat, sieht Unternehmenssprecher Hansjörg Nagelschmiedt nicht so. Zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung im Februar 2009 hätten weder AWD noch die Wirtschaftsprüfer abschätzen können, wie viele Anleger tatsächlich vor Gericht ziehen. Laut Bilanz sind in den zwei Mio. Euro “explizit auch die damit verbundenen Prozesskosten sowie Rechts- und Beratungsaufwendungen enthalten”.
Im Jahr 2008 ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von AWD Österreich um 91 Prozent auf 2,9 Mio. Euro eingebrochen – nach 32,5 Mio. Euro. Die Bilanzsumme ist von 86,8 Mio. Euro per Ende 2007 auf 51,3 Mio. geschrumpft. Die Abschlussprovisionen sind gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent zurückgegangen.
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