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Autorin von gefälschter Holocaust-Geschichte muss Millionen zahlen

Im April 2014 nahmen tausende Menschen am "Marsch der Lebenden" teil, um den Opfern des Holocaust zu gedenken.
Im April 2014 nahmen tausende Menschen am "Marsch der Lebenden" teil, um den Opfern des Holocaust zu gedenken. ©EPA/Jacek Bednarczyk
Ein US-Gericht hat die belgische Autorin der gefälschten Holocaust-Autobiografie "Leben mit Wölfen", Misha Defonseca, dazu verurteilt, ihrem Verleger 22,5 Mio. Dollar (rund 16,3 Mio. Euro) zu zahlen.

Das Gericht im Bundesstaat Massachusetts kam in dem am Montag publik gewordenen Urteil zum Schluss, dass die Erfinderin der Erfolgsstory vor Gericht erstrittene Autorenrechte zurückerstatten muss.

“Leben mit Wölfen”

Misha Defonseca veröffentlichte ihre Geschichte 1997. “Leben mit Wölfen” handelt von einem achtjährigen jüdischen Mädchen, dessen Eltern 1941 von der Gestapo verschleppt werden. Das Mädchen flieht über Belgien, Deutschland und Polen. Auf seiner tausende Kilometer langen Flucht wird es von Wölfen begleitet und schließlich in das Rudel aufgenommen. Die Geschichte wurde in 20 Sprachen übersetzt und wurde auch verfilmt.

Autobiografie erfunden

Im Februar 2008 gestand Defonseca, dass sie die Autobiografie erfunden hatte. In Wirklichkeit hieß sie Monique de Wael und wurde nicht in eine jüdische, sondern in eine katholische Familie geboren. “Der vorliegende Fall ist einzigartig”, befand Richter Marc Kantrowitz. “Hoffentlich ist diese Geschichte nun abgeschlossen.”

(APA/AFP)

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