Der Humanist war ein scharfer Kritiker des Neoliberalismus und sah die westliche Zivilisation ihrem Untergang entgegenstreben. “Es geht zu Ende”, sagte er vor zwei Jahren. “Man merkt es am Verfall von Ethik und Moral. Werte wie Solidarität, Gerechtigkeit und Würde geraten in Vergessenheit. Die Korruption rührt daher, dass die Regierenden sich zum Verkauf anbieten. Der Kapitalismus verwandelt alles in eine Ware. Das Geld zum höchsten Wert zu machen, führt uns in die Katastrophe.”
Sampedro war im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) in die Armee der republikanischen Regierung eingezogen worden. Er lief später zu den Truppen des späteren Diktators Francisco Franco über, was er später mit seiner Herkunft aus einem konservativen Elternhaus begründete.
Hauptberuflich widmete er sich jedoch der Wirtschaft. Er wurde Professor für Wirtschaftsstruktur in Madrid und zählte spätere Minister wie Carlos Solchaga, Miguel Boyer, Pedro Solbes oder Elena Salgado zu seinen Schülern. Zeitweise diente er auch dem Handelsministerium des Franco-Regimes als Berater.
Sampedro war stets ein Nonkonformist, der sich nicht nach Moden oder politischen Trends richtete. Dies verlieh ihm ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit. Er hatte schon früh eine gewisse Sympathie für anarchistische und republikanische Ideen empfunden. Dies hinderte ihn aber nicht daran, 1977 einen von König Juan Carlos zugesprochenen Sitz im Senat (Oberhaus des Parlaments) anzunehmen.
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