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Autoindustrie kritisiert EU-Pläne zu Ersatzteilen

Pläne der EU-Kommission zur Lockerung des Designschutzes für Autoersatzteile haben massive Kritik von Europas größtem Automobilhersteller Volkswagen ausgelöst.

Dagegen begrüßte der freie Autoteilehandel das Vorhaben, da für deren weitgehend mittelständische Mitgliedsfirmen zusätzliche Umsatzmöglichkeiten entstünden.

VW-Chef Bernd Pischetsrieder warf der EU-Kommission am Mittwoch dagegen „Provinzialität” vor, wenn sie den Patentschutz lockern wolle. „Ich weiß nicht, wie sie in Zukunft in China argumentieren wollen, um das Kopieren unserer kompletten Automobile zu vermeiden, wenn justament das Gleiche in Europa zugelassen wird.

Weiterer Konflikt

Damit bahnt sich wenige Monate nach Inkrafttreten der Liberalisierung des Automobilvertriebs ein weiterer Konflikt mit der EU-Kommission an. Die Aussagen Pischetsrieders dürften zudem in Brüssel mit Interesse registriert werden, da der Streit über das VW-Gesetz noch nicht beendet ist.

Autoteile-Handel begrüßt Vorhaben

Der Gesamtverband Autoteile-Handel begrüßte das EU-Vorhaben. „Wir unterstützen das, weil es den Wettbewerb fördert. Außerdem ist es im Sinne der Verbraucher”, sagte Verbandssprecher Thomas Kobudzinski. Seiner Einschätzung nach würden die Ersatzteilpreise sinken.

Geschmacksmuster

In Deutschland können sich Hersteller so genannte Geschmacksmuster patentrechtlich schützen lassen. Nach einem Unfall muss die Werkstatt dann das vom Hersteller gebaute Originalteil oder ein Lizenzprodukt einbauen und kann nicht auf häufig billigere Nachbauprodukte ausweichen. In Deutschland umfasst der Handel mit sichtbaren, designgeschützten Karosserieteilen ein Viertel des Ersatzteilmarktes mit einem Gesamtvolumen von 10,1 Mrd. Euro. Damit werden jährlich 2,5 Milliarden Euro in diesem Teilmarkt umgesetzt.

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