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Auto-Test: Mazda CX-7

Mutig und schön wirkt der neues SUV von Mazda. Aber er gibt ein Rätsel auf.

Wer was übrig hat für schöne große Autos, die so ziemlich alles können, was man von einem Serienautomobil verlangen kann, sind angetan vom neuen Mazda CX-7. 260 PS für 34.990 Euro, Allradantrieb, Rasse und Klasse inbegriffen, wo gibt’s das schon?

Aber, so lautet das Rätsel: Warum gönnen seine Väter ihm (und seinen Verehrern) nur einen Motor? Und den nur mit vier Zylindern. Aber keinen Selbstzünder, keinen Turbodiesel wie sie sonst in jedem Soft-Offroader munter dahinbrummen und die Langstreckenpiloten mit niedrigem Verbrauch und hohem Drehmoment erfreuen?

Sexy SUV

Dieses Mazda-Mysterium in der Art einer freiwilligen Selbstbeschränkung kann allenfalls so erklärt werden: Der CX-7 mit seinen doch eher ausladenden Dimensionen wurde ursprünglich für den US-Markt konzipiert, wo er sich seit eineinhalb Jahren durchaus erfolgreich bewegt. Ölbrenner sind in den Staaten allerdings ziemlich chancenlos, so dass die Mazda-Entwickler bei ihrer Schöpfungsarbeit mehr an ein “Sexy Utility Vehicle” als ein brummiges SUV der Vernunft dachten.

Und weniger an einen rentablen Absatz im kleinen Europa als an einen einträglichen Erfolg des neuen Typus “Sports UV” in den USA.

So steht er nun also da als Europa-Ableger mit raffiniertem Muskelspiel im RX-8-Stil und einer Panorama-Frontscheibe, die stärker geneigt ist als bei manchem Sportwagen. Und unter der Haube des 4,68 langen Fünftürers, dort, wo man auch einen V8 vermuten könnte, knurrt ein 2,3-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Direkteinspritzung und Turbolader.

Dieses kernige Triebwerk befeuert den Japaner ziemlich erotisch, ganz nach den Intentionen seiner Väter. Wir kennen den 260 PS starken jungen Wilden aus Mazdas Sportraketen 3 MPS und 6 MPS. Und im CX-7 benimmt er sich genau so: gierig und heißblütig.

Ungewohnt

Der Turbobenziner vermittelt dem CX-7-Lenker ein ungewohnt spontanes SUV-Feeling. Hängt gierig am Gas, dreht hoch, dass es eine Freude ist, und bewegt den 1,8-Tonner mit einer erstaunlichen Leichtigkeit. Kommt so direkt, stramm und straff daher als würde er in Deutschland gebaut und verfügt über ein Sechsgangetriebe von japanischer Exaktheit.

Dem Spaß, den der CX-7 mit seinem elektronisch gesteuerten permanenten Allradantrieb am Asphalt bereitet und auch in leichtem Gelände, auf winterlichem Geläuf, wenn’s sein muss, folgt Ernüchterung beim Tanken. Die 260 PS und das prächtige Drehmoment von 380 Newtonmetern wollen, je nach den Lockungen der Fahrweise, mit 12 bis 14 Litern belohnt werden. Und 243 g CO2/km sind auch nicht gerade wenig.

Dafür ist der Anschaffungspreis ein spannender und alles was dafür an sportivem Flair, Raum und Nutzwert geboten wird. Das Beste an Vernunft bietet der Gepäckraum: Per Hebelzug klappt die 1:2 geteilte Rücksitzbank locker nach vor und gibt einen richtig flachen Laderaum frei, hin bis zu (beispielsweise) fahrradfreundlichen 1348 Litern. BOSE-Sound und Leder sind, ebenfalls zu moderaten Preisen, als Option verfügbar.

Mehr dazu im Internet unter www.mazda.at.

F-Box

Mazda CX-7 – die Fakten

Motor: 2,3-Liter-DISI-Turbobenziner, max. Leistung 260 PS, max. Drehmoment 380 Nm
Antrieb: elektronisch gesteuerter Allradantrieb, Sechsganggetriebe
Fahrleistungen: 0 auf 100 km/h in 7,9 Sekunden, Spitze 225 km/h
Verbrauch: 10,8 l (Werksangabe), Testschnitt 12,5 l, 243 g CO2/km
Preis: ab 34.990 Euro, Testfahrzeug: 38.190 Euro

Aufgeblendet

Zeitgemäß?

Schon eine Verlockung, so ein sportlicher SUV im Stil eines Lifestyle-Kombis, aufgepowert mit einem höchst agilen Triebwerk. Aber zeitgemäß? Diesem attraktiven Auto würde auch ein Spar-Diesel gut zu Gesicht stehen. Und das Gewissen beruhigen in Zeiten wie diesen.

Test-Fazit

+ Applaus fürs Design und das üppige Raumangebot mit praktischen Anreicherungen im typischen Mazda-Stil.
+ Zum interessanten Preis gehören eine reichhaltige Ausstattung und ein durchaus nobles Innenleben.
– Starke Fahrleistungen bezahlt man mit hohem Verbrauch. Leider nur ein Motor, bis dato kein Diesel.

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