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Auszeichnung für Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs

Die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs erringt hohe internationale Anerkennung.

Die Vierfach-Vakzine gegen die humanen Papillomaviren (HPV) vom Typ 6, 11, 16 und 18 erhielt jetzt den Prix Galien International 2008. Der Preis ist für bedeutende Fortschritte in der pharmazeutischen Forschung ausgeschrieben.
Der Prix Galien gilt sozusagen als Nobelpreis der pharmazeutischen Branche. Anfang Oktober wurde dem deutschen Entdecker des Zusammenhanges zwischen HPV-Infektionen und Gebärmutterhalskrebs, Harald zur Hausen, neben den HIV-Entdeckern der Nobelpreis für Medizin zuerkannt.

Der Impfstoff von Sanofi Pasteur MSD, mit dem sich 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verhindern lassen und der auch gegen Genitalwarzen schützt, erhielt seit 2006 auch jeweils die nationalen Prix Galien-Auszeichnungen in Belgien, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien und den USA verliehen.

Die Entwicklung des HPV-Vierfachimpfstoffes begann Anfang der 90er Jahre. Aktuell – zwei Jahre nach der Erstzulassung im Jahr 2006 – ist der HPV-Vierfachimpfstoff in 107 Ländern weltweit zugelassen. Weltweit wurden bereits 36 Millionen Dosen vertrieben. Der weltweite Marktanteil liegt bei 90 Prozent. Es gibt auch noch einen zweiten HPV-Impfstoff, der ausschließlich gegen das Zervixkarzinom gerichtet ist.

In 18 von 19 europäischen Ländern, in denen Sanofi Pasteur MSD den HPV-Vierfachimpfstoff vermarktet, gibt es offizielle Impfempfehlungen für die Impfung gegen HPV. In 17 dieser Länder werden die Impfkosten bereits jetzt erstattet oder es liegen Pläne für die Kostenerstattung vor. Des Weiteren haben die USA, Australien, Neuseeland und Kanada Empfehlungen für die Impfung ausgesprochen und erstatten außerdem die Impfkosten.

Obwohl medizinische-wissenschaftliche Gesellschaften, die österreichische Krebshilfe und auch der Impfausschuss des Obersten Sanitätsrates die Übernahme der HPV-Impfung in die Reihe der kostenlosen Kinderimpfungen zumindest für die Mädchen vor den ersten sexuellen Kontakten gefordert haben, hat sich die Öffentliche Hand bisher dazu nicht nicht entschließen können.
Derzeit werden rund 500 Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen pro Jahr registriert, es kommt zu 150 bis 180 Todesfällen. Bei rund 5.000 Frauen muss pro Jahr eine Konisation wegen verdächtiger Abstrichbefunde mit Vorstufen von Zervixkarzinomen durchgeführt werden.

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