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Auszahlung der Kredittranche an Sarajevo gestoppt

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Auszahlung einer vierten Kredittranche an Bosnien-Herzegowina im Wert von 38 Mio. Euro aufgeschoben. Wie die bosnische Tageszeitung "Dnevni avaz" berichtete, habe der größere bosnische Landesteil, die Bosniakisch-Kroatische Föderation, die Kreditbedingungen nicht erfüllt.

Laut dem Blatt war die Föderation verpflichtet, ein Gesetz über Gehälter in der Staatsverwaltung zu erlassen, eine Rücknahme von begünstigten Pensionen vorzunehmen und eine Strategie zur Pensionsreform vorzubereiten. Nach Angaben des bosnischen Finanzministerium seien die Voraussetzungen für die Auszahlung der vierten Kredittranche nicht erfüllt worden, weil die regionalen Behörden ihre Arbeit nicht erledigt hätten, berichtete das Blatt.

Der IWF hatte Bosnien-Herzegowina im Juli 2009 einen Kredit im Ausmaß von 1,57 Mrd. Dollar gewährt. Bisher wurden laut IWF 461,4 Mio. Dollar ausbezahlt. Die Auszahlung der Tranche im Wert von 38 Mio. Euro war ursprünglich im Juni erwartet. Eine IWF-Delegation wird sich ab morgigem Mittwoch erneut in Bosnien-Herzegowina aufhalten, um die Umsetzung der Kreditbedingungen erneut zu evaluieren. Der Präsident der bosnischen Notenbank Kemal Kozaric machte kürzlich darauf aufmerksam, dass die Auslandsverschuldung Bosnien-Herzegowinas im Vorjahr auf 21 Prozent des Bruttoinlandsproduktes angestiegen sei und dass der IWF nicht mehr zulassen werde, die Kreditgelder zur Deckung der öffentlichen Ausgaben einzusetzen.

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