Austria Lustenau ist mittendrin im Abstiegskampf der 2. Liga. Die Mannschaft von Trainer Markus Mader holte nur vier Punkte aus den vergangenen fünf Spielen, weniger holten nur Tabellenschlusslicht Lafnitz und Derbygegner Bregenz. Fünf Runden vor Schluss liegen die Grün-Weißen auf Rang 13, nur einen Platz und zwei Punkte vor den Abstiegsrängen. Für Gefahr sorgt auch der Lauf von Tabellennachbar Stripfing. Die Niederösterreicher sind seit fünf Spielen ungeschlagen.

Man kann vor dem Derby am Freitagabend um 20.30 Uhr gegen Bregenz also schon von einem Pflichtsieg für die Austria sprechen. Sollten die Lustenauer auf den drittletzten Platz, und damit auf einen Abstiegsplatz rutschen, könnten ihnen aber immer noch die Auf- und Abstiegsbestimmungen des ÖFB positiv in die Karten spielen.
Drittletzter könnte in der Liga bleiben
Die besagen in § 2, dass grundsätzlich von jeder der drei Regionalligen ein Verein direkt in die 2. Liga aufsteigt. Aufstiegsberechtigt sind aber ausschließlich Vereine, welche für das kommende Spieljahr eine Bundesliga-Zulassung für die zweithöchste Leistungsstufe erhalten haben. Außerdem sind pro Regionalliga nur der Erst- oder Zweitplatzierte direkt aufstiegsberechtigt. Sollten diese beiden Vereine keine BL-Zulassung für die 2. Liga erhalten, erlischt das Recht zum direkten Aufstieg (§ 3). Entscheidend für die Lustenauer ist der erste Satz von § 4: "Kann eine Regionalliga keinen Verein gemäß § 3 stellen, so verbleibt der Tabellendrittletzte der zweithöchsten Leistungsstufe in derselben."
Auf- und Abstiegsbestimmungen zwischen der zweithöchsten und dritthöchsten Leistungsstufe: https://www.oefb.at/oefb/Auf-und-Abstiegsbestimmungen-zwischen-der-2-und-3-Leistungsstufe-gueltig-ab-1-Juli-2018-.pdf
Regionalliga-Aufsteiger für Zahl der Absteiger verantwortlich
Die prekäre Situation der Austria hat also unmittelbar mit den Aufsteigern der Regionalligen zu tun. Wirft man einen Blick auf diese und darauf, welche Klubs eine Zulassung für die 2. Liga erhalten haben, erkennt man schnell, dass es die Regionalliga Ost ist, die der Austria beim Klassenerhalt helfen könnte.
Im Westen führt Austria Salzburg die Liga vor dem SC Imst an, beide haben die Zulassung erhalten. Die Regionalliga Mitte wird aktuell von Hertha Wels angeführt, die die Zulassung für die 2. Liga ebenfalls bereits im Sack hat. Bleibt also noch die Regionalliga Ost. Mit Oberwart und den Young Violets (Amateure von Austria Wien) haben zwar zwei Vereine die Zulassung erhalten, Oberwart liegt aber bereits zwölf Punkte hinter Rang zwei und wird mit dem Aufstieg heuer wohl nichts mehr zu tun haben.

Young Violets, das Zünglein an der Waage
Somit bleiben noch die Young Violets. Ausgerechnet der Klub, den die Lustenauer in ihrer Aufstiegssaison im letzten Saisonspiel im Mai 2022 mit 4:0 nach Hause schickten, ehe im alten Reichshofstadion ausgiebig der Aufstieg in die Bundesliga gefeiert wurde. Ein Aufstieg der jungen Violetten schien zu Saisonbeginn eigentlich kein Thema zu sein, weil man mit Stripfing einen Kooperationsverein in der 2. Liga hat, bei dem regelmäßig junge Talente der Wiener Austria zum Einsatz kommen.
Auf Nachfrage bei der Wiener Austria, wie denn die Pläne der Young Violets für die kommende Saison aussehen, bekam VOL.AT bislang keine Antwort. Es scheint so, als möchten sich die "Veilchen" alle Optionen für die kommende Saison offen halten.
Lizenz und Zulassung für Austria Klagenfurt noch offen
Und noch ein weiteres Szenario könnte, abgesehen vom sportlichen, für einen Ligaerhalt der Lustenauer sorgen. Wenn Bundesligist Austria Klagenfurt auch in 2. und 3. Instanz keine Lizenz und keine Zulassung erhält, dann würden sie aus den beiden höchsten Spielklassen ausscheiden. Dementsprechend würde es auch einen Absteiger weniger aus der 2. Liga geben. Bis 2. Mai soll es hierzu eine Entscheidung des Protestkomitees geben.
(VOL.AT)
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