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Austria wirft Sturm aus dem Cup

Sun Xiang war Matchwinner der Austria
Sun Xiang war Matchwinner der Austria ©APA (Leodolter)
Die Wiener Austria hat Sturm Graz im Elferschießen aus dem Cup geschossen und steht damit im Semifinale.

Nach 90 torlosen Minuten im Viertelfinal-Schlager in der Grazer UPC-Arena erzielte Dominic Hassler in der 108. Minute zwar die Führung für die Steirer, Sun Xiang glich jedoch sechs Minuten später per Freistoß aus. In der finalen Entscheidung verwerteten sämtliche Austria-Schützen, bei Sturm knallte Kapitän Mario Haas bereits den ersten Elfmeter an die Latte. 

Mit dem regierenden Titelträger Austria sowie deren Amateuren stehen somit zwei Mannschaften der Wiener Violetten in der Runde der besten Vier. Diese wird durch die beiden Erste-Liga-Clubs Admira und FC Magna Wiener Neustadt komplettiert. Die Halbfinal-Auslosung erfolgt am 8. März, Spieltermin ist der 21. April.

Im Duell des 3-fachen mit dem 26-fachen Cup-Champion erwiesen sich die Violetten trotz holprigem Start zunächst als aktiveres Team. Die gewohnt spielfreudigen Grazer versuchte zwar, ihr Kombinationsspiel aufzuziehen, Chancen blieben aber Mangelware. Die mit einem breiten Mittelfeld ins Spiel gestartete Austria erarbeitete sich mit Fortdauer der ersten Spielhälfte ein klares Plus an Spielanteilen, bei Sturm erwiesen sich die Routiniers Muratovic und Haas wie bei der Frühjahresauftaktpleite gegen Kapfenberg erneut nicht in Topform.

Der anstelle von Bazina aufgebotene Topic (11.) prüfte Gratzei mit einem Torschuss mit viel Effet, der Graz-Torhüter reagierte aber ebenso stark wie gegen Okotie (26.). Sturm kam erst fünf Minuten vor dem Pausenpfiff erstmals wirklich gefährlich vor das Austria-Tor, Ex-Sturm-Kicker Krammer rettete nach einem Vorstoß des agilen Hölzl aber vor Haas. Kurz vor dem Seitenwechsel musste Austria-Coach Daxbacher verletzungsbedingt tauschen, Dragovic kam für den angeschlagenen Abwehrroutinier Bak.

Sturm kam erst nach Seitenwechsel auf, bestimmte die Partie danach aber klar. Nachdem es bei einer Attacke von Schiemer an Kienzl bereits Elfmeteralarm gegeben hatte, scheiterte Haas (64.) nach einem kraftvollen Antritt an Safar. Ein Torschuss von Hölzl (68.) in einer zum Ärger beider Trainer zunehmend verflachenden Partie fiel zu schwach aus. Die Austria kam erst in den letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit wieder gefährlich vor das Gehäuse der Grazer, Okotie vergab nach einer Acimovic-Ecke in der Nachspielzeit per Kopf den Matchball.

In der Verlängerung durfte sich die Austria zunächst beim Unparteiischen Plautz bzw. dem Assistenten bedanken, der ein Abstaubertor von Haas (102.) wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gab. Erst nachdem Hassler verdientermaßen die Führung für die Foda-Elf erzielt hatte, schaltete die Austria das Aus vor Augen wieder auf Offensive und wurde belohnt: Der erst in der 105. Minute eingetauschte Sun Xiang bezwang Gratzei mit einem Freistoßkracher aus über 25 Metern.

In einem kleinen großen Wiener Derby eliminierten die Austria Amateure jene von Rapid ebenfalls im Elferschießen. Kapfenberg unterlag daheim Wr. Neustadt 1:2 und die Admira gewann gegen Ried im Penaltyschießen.

Die Halbfinal-Auslosung erfolgt am 8. März, Spieltermin ist der 21. April.

Franco Foda (Sturm-Trainer): “Die Mannschaft hat hervorragend gespielt, wir haben dominiert, diktiert und hätten den Sack zumachen müssen. Natürlich hat das Schiedsrichter-Trio seinen Teil dazu beigetragen. Sie haben einen Elfmeter nicht gegeben, ein Tor nicht anerkannt. Das ist bitter für Bundesliga-Schiedsrichter, aber man muss das so hinnehmen. Es war ein Glücksschuss vom chinesischen Spieler, der in die Torwartecke geschossen hat. Den muss man eigentlich haben. Natürlich wäre die Möglichkeit, ins Finale zu kommen, sehr gut gewesen.”

Mario Haas (Sturm-Kapitän) zum vergebenen Elfmeter: “Normal geht so ein Ball rein, das ist halt Pech. Wir haben Elferschießen schon trainiert.” Zum aberkannten Tor: “Wenn das der Linienrichter nicht sieht, kann ich nichts dafür.”

Karl Daxbacher (Austria-Trainer): “Es war ein glücklicher Sieg, da braucht man nicht lange herumreden. Wir haben nur die erste Hälfte sehr, sehr gut gespielt, dann waren wir mehr am Verteidigen. Für Sturm ist das natürlich bitter. Wiener Neustadt ist wahrscheinlich der stärkste Gegner.” Zur Einwechselung Suns: “Topic war schon leicht angeschlagen und sehr müde. Mit dem Glückstreffer war es die richtige Einwechslung.”

ÖFB-Cup, Viertelfinale:
SK Puntigamer Sturm Graz – FK Austria Wien 3:5 im Elfmeterschießen.
Stand nach 120 Minuten 1:1 (0:0, 0:0)
UPC-Arena, 5.500, SR Plautz

Torfolge: 1:0 (108.) Hassler, 1:1 (114.) Sun
Elfmeterschießen: 0:1 Acimovic, Haas trifft die Latte, 0:2 Okotie, 1:2 Beichler, 1:3 Diabang, 2:3 Hassler, 2:4 Standfest, 3:4 Scherrer, 3:5 Sun

Sturm: Gratzei – Schaschiaschwili, Feldhofer, Sonnleitner, Kandelaki – Hölzl (106. Scherrer), Kienzl (76. Hassler), Hlinka, Beichler – Muratovic, Haas
Austria: Safar – Standfest, Bak (41. Dragovic), Schiemer, Majstorovic – Krammer (112. Diabang), Topic (106. Sun), Blanchard, Acimovic, Sulimani – Okotie

Gelbe Karten: Schaschiaschwili bzw. Topic, Majstorovic
Die besten Spieler: Hlinka, Feldhofer bzw. Okotie, Sulimani

 

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