Austria Wien feiert 3:1-Derbysieg gegen Rapid

Leise fiel der Austria-Jubel über den Derbysieg nur aus, weil nach den unschönen Szenen von vor einem Jahr letztmals keine Gästefans zugelassen waren. Mit einem abgeklärten 3:1-Auswärtserfolg bei Rapid fügten die Violetten dem Erzrivalen nicht nur die erste Saisonniederlage in der Fußball-Bundesliga zu, sondern schoben sich mit dem vierten Ligasieg in Folge erstmals seit der 1. Runde wieder unter die sechs Meistergruppen-Ränge.
Für Rapid war der Ausgleichstreffer von Claude Mbuyi (48./Elfmeter) zu wenig, um Zählbares mitzunehmen. Abubakr Barry (49.) und Noah Botic (59.) machten mit einem Doppelschlag alles klar. Lee Tae-seok (24.) hatte die Austria vor der Pause nach einem Konter in Führung geschossen. Eine Rote Karte für Austrias Philipp Wiesinger nach einem Torraubfoul (74.) fiel nicht mehr ins Gewicht.
Austria Wien bejubelte Derby-Sieg leise
"Wien ist violett!", stellte Aleksandar Dragovic glückselig fest. Der Abwehrchef und seine Kollegen freuten sich kurz am Platz und huschten dann ohne die eigene Anhängerschaft recht zügig in die Stadionkatakomben. "Wir sind Austria Wien und können mit dem Sieg sehr schön umgehen und feiern in der Kabine", sagte Dragovic nach dem erst zweiten Derbysieg in den jüngsten sechs Duellen. "Wir kannten ihre Stärken und Schwächen. Wir haben super Konter gespielt und hätten auch noch höher gewinnen können."
"Mittlerweile erkennt man unseren Spirit der vergangenen Saison wieder", meinte Samuel Sahin-Radlinger. Der Austria-Goalie musste am Sonntag nur beim zwischenzeitlichen Elfmeter-Ausgleich kurz nach der Pause hinter sich greifen. "Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wie wir uns gegen Ende in alles reingeschmissen haben, damit wir die drei Punkte mitnehmen, war ein Wahnsinn und macht mich stolz."
Helm will "Potenzial entfalten"
Stephan Helm sah in seinem ersten Derby-Auswärtssieg als Austria-Cheftrainer die Belohnung für eine leidenschaftliche Leistung. "Wir haben bewiesen, dass wir eine Truppe haben, die im Kollektiv extrem gut funktioniert." Dass nach dem Gegentreffer zum 1:1 postwendend die neuerliche Führung gelang, wertete der Betreuer als Zeichen für zurückgekehrte Stabilität im Veilchen-Spiel. Das zeuge auch vom Charakter einer Mannschaft, meinte Helm. "Es ist eine Freude, dass man sich darauf verlassen kann."
Parallelen zum Lauf der Vorsaison wollte Helm keine ziehen. "Es kann unsere größte Stärke sein, dass wir an dem, was wir auf dem Platz gezeigt haben, nie gezweifelt haben. Jetzt kommen auch die Punkte. Aber jetzt werden wir genauso kritisch draufschauen", versprach der Coach. "Dann ist das eine starke Basis, auf der man jedes Jahr eine gute Saison bauen kann."
Der neue Ligafünfte besiegte den Tabellenführer, vier Punkte trennen die beiden Rivalen nach acht Runden. "Dreier sind für die Tabellensituation immer gut. Aber ich finde es auch wichtig, dass man in dieser Phase nicht zu viel auf die Tabelle, sondern auf die Leistungen schaut", bemerkte Helm. "Wir haben trotzdem wieder neue Spieler dazubekommen und arbeiten gerade daran, das Potenzial dieser Mannschaft zu entfalten."
Noah Botic ist einer der Neuen. Der australische Stürmer dankte seine Startelf-Nominierung mit dem ersten Ligator zum 3:1-Endstand. "Mindestens so wichtig war, dass er sehr, sehr viel gearbeitet hat", sagte Helm und lobte den 23-Jährigen als giftigen Spieler mit viel Drang in den Strafraum. Mann des Spiels war Abubakr Barry. Der Mittelfeld-Mann aus Gambia hatte mit Tor, Assist und einem Elferfoul in fast allen Schlüsselszenen seine Beine mit im Spiel und übernimmt laut Helm zunehmend die Rolle als Führungsspieler. Beim kommenden Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz - dem letzten vor der Länderspielpause - wird Barry allerdings gelbgesperrt fehlen. Wie auch der ausgeschlossene Verteidiger Philipp Wiesinger.
(APA/Red)
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