Im zweiten Auswärtsspiel (nach dem 0:5 in Innsbruck) bekam Austria Lustenau beim SKNV St. Pölten anfangs noch den vollen Druck der zuvor zwölf Spiele in Folge ungeschlagenen Niederösterreicher zu spüren. In der ersten Viertelstunde hatte der SKNV durch Lukas Mössner (zwei Mal) und Robert Gruberbauer gleich drei gute Chancen aus dem Spiel heraus, dazu noch einen Kopfball von Lukas Thürauer nach einem Corner und einen Freistoß von Jiri Lenko, den Lustenaus Keeper Mario Krassnitzer aus dem oberen Kreuzeck fischte. Die Austria hingegen (mit Edin Salkic als Speerspitze) brachte zunächst keinen einzigen gelungenen Spielzug bis zum Sechzehner der St. Pölten zu Stande. Benjamin Freudenthaler setzte mit einem abgerissenen Distanzschuss erst in der 25. Minute die erste Duftmarke der Gäste.
Kurz danach gingen jedoch die Vorarlberger (zu diesem Zeitpunkt noch unverdient) in Führung: Nach einem Freistoß nützte Freudenthaler einen Stellungsfehler der St. Pöltner Abwehr und schoss aus kurzer Distanz zum 1:0 ein. Kurz danach gab es gleich noch einmal Toralarm – Jürgen Kampel war bei seinem Treffer aber klar abseits. Das Spielgeschehen verlagerte sich zusehends in die Hälfte der St. Pöltner. Die Führung setzte bei den Vorarlbergern sichtlich neue Kräfte frei. Kampel probierte es bei seiner nächsten Chance aus kurzer Distanz mit der Ferse, wurde aber geblockt. Kurz darauf fuhren die Vorarlberger einen schönen Konter, den Patrick Salomon nach Zuspiel von Salkic zum 2:0 (36.) abschloss. Bis zur Halbzeit kamen die St. Pöltner gar nicht mehr auf Touren, Austria Lustenau kontrollierte das Geschehen weitgehend.
Nach der Pause brachte St. Pöltens Trainer Martin Scherb Sturmtank Michael Wojtanowicz für den abermals enttäuschenden Mössner. Das Spiel hatte zunächst mehr Rasse als Klasse. Beide Teams gingen beherzt in die Zweikämpfe. Nach einem Ballverlust der St. Pöltner im Mittelfeld tankte sich Kampel bis zum Strafraum durch, leitete den Ball zum mitgelaufenen Salomon weiter und der bezwang mit einem platzierten Schlenzer ins lange Eck Torhüter Kraft zum 3:0 der Vorarlberger (57.) Kurz danach zeichnete sich Krassnitzer bei einem Schuss von Robert Gruberbauer erneut aus. In der Folge hatte Lustenaus Keeper dank seiner aufmerksamen Vorderleute und vor allem dank des gut organisierten und lauffreudigen Mittelfelds fast nichts mehr zu tun. Lediglich der agile Lenko setzte einen Schuss ins Außennetz. St. Pölten mühte sich vergeblich ab, Lustenau beschränkte sich erfolgreich darauf den Vorsprung zu verwalten. In der 85. Minute war es abermals Lenko, der mit einem Freistoß Krassnitzer prüfte, jener klärte den Aufsitzer im Nachsetzen. Selbst mit einem abgefälschten Thürauer-Schuss hatte er keine Probleme. Und im Gegenzug gaben die Lustenauer den St. Pöltnern dann den Rest, Joker Sabri Vural umkurvte Kraft aus spitzem Winkel und schloss zum 4:0 ab (85.). Danach kam auch Honeck nach einem Solo fast noch zum Torschuss. Ein letztlich verdient klarer Sieg der Vorarlberger.
St. Pölten: Kraft Derin (63. Unterhuber), Balga, Speiser, Lenko Fallmann Brandl, Thürauer, Gravogl (74. Becirovic) Gruberbauer, Mössner (46. Wojtanowicz)
Austria Lustenau: Krassnitzer Leitgeb, Stückler, Ernemann, Sobovka Micic (83. Honeck), Dürr, Kampel, Salomon, Freudenthaler (74. Vural) – Salkic
Gelbe Karten: Thürauer (26. Unsportlichkeit), Gruberbauer 30. Foul) bzw. Freudenthaler (42. Foul), Kampel (48. Foul), Salkic (53. Foul)
Die Besten: Lenko, Gruberbauer bzw. Krassnitzer, Salomon, Kampel, Salkic
Zuschauer: 1.200
Stimmen zum Spiel:
Martin Scherb (St. Pölten-Trainer): Das erste Gegentor war unnnötig. Danach haben wir völlig den Faden verloren, Krassnitzer hat zwei Mal toll gehalten. Nach der Pause haben wir ein 2-4-4-System gespielt und alles probiert, aber leider vergeblich.
Edi Stöhr (Austria-Lustenau-Trainer): In den ersten 20 Minuten hat uns Thürauer niedergespielt. Nach dem 1:0 ist offenbar ein Knoten in unserer Seele geplatzt. In Innsbruck waren wir 20 Minuten dominant, hier 70 Minuten. Ich hoffe, dass sich meine Spieler nicht an der Tabelle orientieren und nachdenken, sondern so weiter spielen wie sie hier aufgehört haben, und es auch im Training tun. Wir haben nicht nur gut kombiniert, sondern waren auch sehr laufstark.
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