Thomas Pichler gewann heuer bei den Commonwealth Games in Neu Delhi Gold im Bodenturnen und im Teambewerb für Australien. Durch diesen erstmaligen Mannschaftserfolg schrieb er sich in die australischen Geschichtsbücher ein. Doch eigentlich ist Pichler ein echter Gsiberger, der den Vorarlberger Dialekt perfekt beherrscht. Hochdeutsch spreche ich allerdings nicht, gibt der 24-jährige Profiturner zu. 1992 wanderten seine Eltern Sylvia, eine gebürtige Harderin, und Anton, ein gebürtiger Wolfurter, mit ihren drei Kindern von Hohenems nach Brisbane aus. Das Klima in Down Under bekam dem damals fünfjährigen Thomas besser, denn er litt an Neurodermitis. Heute zählt er zur australischen Turn-Elite und vertritt sein Land zum vierten Mal bei der WM. Seine Paradedisziplin ist das Bodenturnen. Mein Ziel ist ein Rang unter den besten 24 im Teambewerb. Die WM ist die erste Chance zur Olympiaqualifikation, erklärt Pichler.
Rückschlag bei Ländle-Besuch
Ende 2008 führte ein Skiunfall während seines Vorarlberg-Aufenthaltes beinahe zum Karriereende. Die Diagnose lautete Kreuzbandriss. Bei der Operation wurde das vordere Kreuzband durch ein eigenes Sehnentransplantat ersetzt. Pichler pausierte ein Jahr lang. Es war ein sehr harter Weg zurück. Lange Zeit waren nur Übungen möglich, die das Knie nicht belasteten, blickt der Spitzenturner zurück. Doch nie verlor er sein großes Ziel aus den Augen: Die Commonwealth-Spiele und die WM 2010. Mit dem Vizestaatsmeistertitel erbrachte er beide Qualifikationen und feierte bei den Spielen in Neu Delhi ein mit zwei Goldmedaillen gekröntes Comeback. Nach vielen Hochs und Tiefs stehe ich nun am vorläufigen Höhepunkt meiner Karriere, freut sich der Wirtschaftsstudent im letzten Semester. Er arbeitet bereits im Unternehmen seiner Mutter Sylvia P Sportswear. 1994 gegründet, beschäftigt es heute 15 Mitarbeiter und hat sich zum Marktführer in der Herstellung von Lycra-Anzügen für Turner, Tänzer und Schwimmer entwickelt. Exportiert wird weltweit sogar Schweizer Vereine sind Kunden. Vier Mal war Pichler seit 1992 in Vorarlberg, 2007 lernte er in Lauterach seine Ehefrau Andrea kennen. Ich mag die Gastfreundschaft und die regionalen Gerichte. Ich esse dort immer zu viel, was für einen Turner nicht gut ist. Deshalb komme ich erst nach der WM, lacht Pichler.
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