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Australiens Regierung will Aborigines in Verfassung würdigen

©EPA
Der australische Ministerpräsident Kevin Rudd will die Ureinwohner des Landes erstmals in der Verfassung würdigen. Seine Regierung werde sich um Gespräche mit den Stammesführern der Aborigines bemühen, um eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösun zu finden.

Das erklärte Rudd beim Besuch einer abgelegenen Stammesgemeinschaft im Norden des Landes am Mittwoch. Das Parlament in Canberra hat sich im Februar erstmals bei den Aborigines für vergangenes Unrecht entschuldigt.

Rudd hatte die Aussöhnung mit den Aborigines, die lange unter Rassismus und Unterdrückung litten, schon vor seinem Wahlsieg bei der Parlamentswahl im November zu einer Priorität erklärt. Die konservative Opposition warnte jedoch am Donnerstag, eine Aufnahme der Aborigines in die Verfassung dürfe ihnen keine Sonderrechte einräumen. Dies würde die Gesellschaft spalten und sei nicht mehrheitsfähig.

Australiens 107 Jahre alte Verfassung erwähnt die Ureinwohner des Kontinents bisher nicht. Ein Referendum zur Würdigung der Aborigines als erste Bewohner des Landes in einer Präambel zur Verfassung scheiterte 1999 nach langer Debatte.

Die eigentlich ethnisch und linguistisch uneinheitlichen, aus zahlreichen Völkern und Stämmen bestehenden Aborigines leben seit 40.000 Jahren auf dem australischen Kontinent, machen heute aber nur noch rund zwei Prozent der Bevölkerung aus. Es handelt sich um die am stärksten benachteiligte Gruppe Australiens: Arbeitslosigkeit und Alkoholismus sind weit verbreitet, Bildung und Gesundheitsversorgung schlecht. Die Lebenserwartung der Ureinwohner ist im Durchschnitt 17 Jahre geringer als die der weißen Bevölkerungsmehrheit.

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