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Aus "Spitöle" wird "Betreutes Wohnen"

Das ehemalige "Krankenhaus für den Hinterwald" in Au übernimmt neue Funktion.
Das ehemalige "Krankenhaus für den Hinterwald" in Au übernimmt neue Funktion. ©Peter Strauss

Das traditionsreiche “Spitöle” in Au muss dem Projekt “Betreutes Wohnen” weichen, das vom Spitalsverband Hinterwald geplant wird.

Au. Der Krankenpflegeverein Au feiert heuer sein 80-Jahr-Jubiläum und die segensreiche Tätigkeit des Vereins ist eng mit dem liebevoll “Spitöle” genannten ehemaligen “Krankenhaus” verbunden. Es war über Jahrzehnte ein Meilenstein der medizinischen Versorgung im hinteren Bregenzerwald und nach längerem “Dornröschendasein” wird es wieder aktiviert – für betreutes Wohnen.

Start im nächsten Jahr

“Derzeit arbeiten wir”, so Oskar Kohler, Obmann des Krankenpflegevereins, “am Raumkonzept für das neue Haus, das ab kommendem Jahr umgesetzt werden soll. Dies deshalb, weil ab 2012 günstigere Förderungsrichtlinien gelten.” Dabei ist vorgesehen, das alte Gebäude, das zuletzt nur noch als Personalwohnheim genutzt war, abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. “Im Spitalsverband, dem neben Au auch Schnepfau, Damüls, Schoppernau, Schröcken und Warth angehören, wird derzeit intensiv diskutiert und geplant, um das Projekt vorzubereiten”, so Kohler. Aufgelassen wurde das “Spitöle” vor etwa 25 Jahren, als das neue Haus St. Josef eröffnet werden konnte.

Bemerkenswert

Das “Spitöle” hat eine interessante Geschichte. Es war ursprünglich eine Sattlerei, die von der Besitzerfamilie als Stiftung der Pfarre vermacht wurde. “Nach dem Willen des Stifters als Kaplanei, aber Au hatte nie einen Kaplan und deshalb stellte Pfarrer Schuchter das Haus dem Krankenpflegeverein zur Verfügung. Bis 1967 war das Haus gepachtet, dann hat es der Verein gekauft”, erläutert Kohler. Pfarrer Schuchter hat aber auch andere medizinische Aktivitäten gesetzt, indem er Anfang der 30er-Jahre auch Kreuzschwestern und einen Mediziner – Dr. Franz Ganthaler – nach Au holte und damit einen für die damalige Zeit erstaunlichen Standard der medizinischen Versorgung im hinteren Bregenzerwald sicherstellte. Geburtshilfe oder einfache Operationen fanden so schon vor 75 Jahren in der Region statt, mit dem Aufschwung des Wintertourismus und den Skiverletzungen wurde natürlich auch fleißig gegipst. Für medizinische Erst- und Grundversorgung leistet das in den 80er-Jahren in Betrieb genommene Haus St. Josef auch heute noch wichtige Dienste.

Wieder Besitzerwechsel

Für die Umsetzung des neuen Konzepts “Betreutes Wohnen” ist es erforderlich, dass das Haus abermals den Besitzer wechselt. “Der Krankenpflegeverein wird das ,Spitöle‘ dem Spitalsverband verkaufen und bekommt im Gegenzug Räumlichkeiten für Personal u.dgl.”, erläutert Kohler die weitere Vorgangsweise. VN-STP

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