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Aus für das Essl Museum: Ausstellungsbetrieb wird eingestellt

Das Essl Museum schließt endgültig seine Tore.
Das Essl Museum schließt endgültig seine Tore. ©APA
Nach einem längeren Hin und Her ist es nun fix: Das Essl Museum in Klosterneuburg stellt mit 1. Juli 2016 den Ausstellungsbetrieb ein.
Idee: Essl-Sammlung-Verkauf
bauMax in der Krise

Die Finanzierung sei trotz aller Bemühungen nicht mehr möglich, sagte Karlheinz Essl am Dienstag anlässlich der Presseführung zur Schau “Body & Soul”, die am Abend eröffnet wird.

Essl Museum in finanzieller Not

Das Museum war aufgrund der finanziellen Probleme der baumax-Kette von Museumsgründer Karlheinz Essl in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Der Unternehmer Hans Peter Haselsteiner hatte sich schließlich über eine Stiftung an der Kunstsammlung Essls beteiligt und einen sparsameren Museumsbetrieb angekündigt.

Die Maßnahmen dürften nicht ausreichend gewesen sein, das Museum wird nun mit 1. Juli 2016 seinen Betrieb einstellen.

Haus soll weiter als Depot für die Sammlung dienen

Die Sammlung Essl, an der sich im Zuge der bauMax-Turbulenzen der Industrielle Hans-Peter Haselsteiner beteiligt hat, bleibt von der Schließung des 17-jährigen Ausstellungsbetriebs unberührt, sagte Karlheinz Essl. Das Museum werde weiterhin als Depot für die Werke genutzt, Archiv, Restaurierung und Technik bleiben – mit vier Mitarbeitern – ebenso erhalten wie der internationale Leihverkehr.

Klosterneuburg. Die übrigen der insgesamt 42 Mitarbeiter verlieren allerdings ihren Job, bedauerte der Sammler, der seinem hervorragenden Team dankte. Um einen besseren Übergang dafür zu schaffen, neue berufliche Herausforderungen zu finden, sei die Schließung des von Architekt Heinz Tesar geplanten Hauses um ein Quartal hinausgezögert worden.

Letzte Möglichkeit, Museum zu besuchen

Das Land Niederösterreich wäre bereit gewesen, einen “wesentlichen Beitrag” für den Betrieb zu leisten, wenn der Bund im selben Ausmaß eingestiegen wäre. Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) habe aber abgelehnt, so Essl (angedacht war eine Finanzierung zu je einem Drittel).

Nach der heutigen Eröffnung von “Body & Soul” wird am 4. Mai mit “Die Sammlung eSeL”, einem partizipativen Ausstellungsprojekt von Lorenz Seidler, noch eine allerletzte Ausstellung eröffnet, Konzerte und Lesungen stehen ebenfalls noch auf dem Programm. Vom 25. bis 30. Juni sollen dann “open days” bei freiem Eintritt die letzte Möglichkeit geben, demMuseum einen Besuch abzustatten – mehr Informationen zu den finalen Ausstellungen hier.

Sammlung künftig in Wien zu sehen

Gelassen reagierte Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) auf die Schließungspläne des Essl Museums in Klosterneuburg. “Das Wesentliche ist: Die Sammlung, insbesondere jene der Kunst nach 1945, bleibt erhalten und wird auch in Zukunft ausgestellt – wenn auch nicht mehr in Klosterneuburg, sondern im Künstlerhaus in Wien.”

Sammler und Museumsgründer Karlheinz Essl hatte im Zusammenhang mit gescheiterten Plänen zur gemeinsamen Finanzierung des Museumsbetriebs durch Bund und Land Niederösterreich von einer “Missachtung der österreichischen Kunst” gesprochen. Dem hielt der Minister entgegen, “dass erstens die österreichische Kunst nicht missachtet, sondern in vielfältiger Weise gefördert wird, und dass die Sammlung Essl auch in Zukunft ausgestellt und den Menschen zugänglich gemacht wird”.

(APA)

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