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Aus der Krise wächst eine neue Kraft

Christoph Lorünser
Christoph Lorünser
Christoph Lorünser und Wolfgang Walter im Gespräch mit der „VN“-Heimat
Bludenz

Der Neujahrsempfang des Bludenzer Wirtschaftsbundes stand ganz im Zeichen von Technologie und Zukunftsfragen. Der Referent des Abends, Zukunftsforscher Christian Hehenberger wagte einen Ausblick in das Jahr 2020 und prognostiziert Europa einen Wirtschaftsaufschwung, Gebäude die über Photovoltaik mehr Energie erzeugen, als sie selbst benötigen und die Etablierung des Elektroautos auf dem weltweiten Markt. Eine Entwicklung, die vor allem durch ihren raschen Fortschritt eine große Herausforderung an die Menschen und in erster Linie an Politik und Wirtschaft stellen wird.

„VN“-Bludenz: Wie geht es Ihnen nach diesem Vortrag, der uns einen eindrücklichen Blick in das Jahr 2020 ermöglichte?

Christoph Lorünser: Es macht mich nachdenklich. Weniger die Herausforderung, für die wir bereit sind, sondern die rapide Entwicklung und die Schnelllebigkeit der Technik. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass diese Neuheiten in dieser Geschwindigkeit auf uns zukommen.

Wolfgang Walter: Mir geht es ähnlich. Der rasche Fortschritt, vor allem im Bereich der Immobilien, scheint schwer nachvollziehbar und ist sicherlich von Region zu Region unterschiedlich zu bewerten. Tendenzen in diese Richtung sind allerdings klar erkennbar.

„VN“-Bludenz: Sind unsere Betriebe visionär genug für die zukünftigen Anforderungen im Bereich der Ökologie?

Christoph Lorünser: Natürlich. Ein Stück unserer Identität ist beispielsweise die Qualität der heimischen Produkte. Tourismus und Landwirtschaft arbeiten in Vorarlberg zusammen. Wir setzten auf Produkte aus unserer nächsten Umgebung, das bedeutet Frische und kurze Lieferwege. Wir stehen jetzt und in Zukunft für Nachhaltigkeit.

„VN“-Bludenz: Achten die Gäste auf diese Nachhaltigkeit?

Christoph Lorünser: Es gibt ein klares Umdenken im Konsumverhalten der Gäste. Sie buchen kürzere Urlaube, allerdings mit hohem Qualitätsanspruch. Auch jetzt, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, merken wir, dass diese Haltung bleibt und gute Arbeit geschätzt wird. Das bestätigt auch unser großes Stammgästepotential.

„VN“-Bludenz: Wie gehen unsere heimischen Geldinstitute mit den Anforderungen der Wirtschaft um?

Wolfgang Walter: Die Zukunft im Bereich Tourismus und Wirtschaft basiert auf viel Mut und neuen Ideen. Unser Institut hat eine sehr lange Tradition in der Zusammenarbeit mit innovativen Jungunternehmern. Wir arbeiten vor allem mit Klein- und Mittelbetrieben zusammen und haben aus diesem Grund ein hervorragendes Know-How im Bereich möglicher Förderungen. Das wird in den kommenden Jahren eine gute Basis für die Unterstützung unserer Kunden sein.

„VN“-Bludenz: Die Krise hat den Geldinstituten großen Schaden zugefügt…

Wolfgang Walter: Man darf nicht alle Institute in einen großen Topf werfen. Die Situation der Regionalbanken ist eine ganz andere. Wir – und das gilt gleichermaßen für die Volksbank aber auch für die Sparkasse oder Raiffeisenbank – haben immer in engem Kontakt mit den Kunden gearbeitet und kennen unsere Betriebe sehr gut. Was sich natürlich auch bei uns verändert hat, ist der Zinsbereich.

„VN“-Bludenz: Wie denken sie über die derzeitige Wirtschaftslage und mit welchen Gefühlen gehen sie in die Zukunft?

Christoph Lorünser: Es hat immer schon Veränderungen gegeben und eine gewisse Marktbereinigung ist auch wichtig, denn sie zeugt von Fortschritt. Ich bin bereit für die Herausforderungen der Zeit. Unternehmer sein, heißt „zu unternehmen“ und sich mit dem Markt zu entwickeln. Eine Vorreiterrolle ist sicherlich nicht von Nachteil.

Wolfgang Walter: Dem stimme ich zu. Es muss auch schwierige Zeiten geben, damit man mit positiver Kraft neue Visionen in Angriff nehmen kann.

Zur Person
Christoph Lorünser
geb.am: 7. Oktober 1964

Familienstand: Lebensgemeinschaft, 2 Kinder

Beruf: Hotelier, Traube Braz

 

 

Wolfgang Walter

Geb.am: 11. Oktober 1969

Familienstand: Lebensgmeinschaft

Beruf: Direktor, Volksbank Vorarlberg

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