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Aus der „Tobelwirtin“ wurde „s‘tobl“

Aus der „Tobelwirtin“ wurde „s‘tobl“
Aus der „Tobelwirtin“ wurde „s‘tobl“
Im ursprünglichen Klublokal ist jetzt von Mittwoch bis Samstag „jedermann herzlich willkommen“.

Schwarzach. (stp) Über Jahrzehnte war die „Tobelwirtin“ am Eingang des Schwarzachtobels ein beliebtes Ausflugsziel, dessen Zukunft mit dem Tod der legendären „Tobelwirtin“ Hanny Piffer, die das Lokal in den 60er-Jahren eröffnet hatte, 2005 mit einem Schlag in den Sternen stand. Rund zwei Jahre lang wurde gerätselt, dann kündigte ein Schild an, dass die Liegenschaft zum Verkauf stand. Angesichts der Tatsache, dass damals der Achraintunnel im Bau war und damit die Laufkundschaft für das Gasthaus an der alten Tobelstraße in absehbarer Zeit arg dezimiert würde, war eine Weiterführung als Gasthaus mehr als problematisch einzuschätzen.

Gasthaus/Klubheim

Die Lösung war schließlich eine Kombination: Vor mehr als drei Jahren hat der Motorradklub Black Soul die Liegenschaft übernommen, um daraus ein Vereinslokal zu machen und einen Teil des Hauses als öffentliches Gasthaus zu führen. „Wir waren ohnehin auf der Suche nach einer neuen Bleibe“, erläutert Obmann Wolfgang Hartl, besser bekannt unter seinem Spitznamen „Langa“ – in Anspielung auf seine stattliche Körpergröße oder seinen ebenso stattlich langen Bart – beim Lokalaugenschein im neuen Lokal. Aus der „Tobelwirtin“ wurde „s’tobel“.

Bauzeitplan „umgedreht“

„Ursprünglich hatten wir den Plan, zuerst das Klubheim zu adaptieren und dann erst das Gastlokal, aber diesen Bauzeitplan haben wir umgedreht, jetzt ist das Lokal eröffnet worden und am Klubraum haben wir noch einiges zu erledigen.“ Rund 25 Jahre waren die Black Souls in Lustenau beheimatet, auch in Lauterach waren sie einige Zeit heimisch, „aber jetzt haben wir eine Bleibe gefunden, die ideal passt.“

Kampf gegen Vorurteile

Gegründet wurde der Verein 1968 – das „ominöse Jahr“, das große Teile Europas im Umbruch sah. Die „68er“ hatten nicht nur Freunde – und die Biker kämpfen bis heute gegen Vorurteile an. Auch deshalb, weil es unter den Motorradklubs zugegebenermaßen schwarze Schafe gibt, die die ganze Szene in Verruf bringen. „Dazu kann ich nur sagen: Wer uns kennt, ist uns wohlgesonnen“, so Hartl, der sich mit seinen knapp 20 aktiven Mitgliedern sehr um Imagepflege bemüht. Seit einiger Zeit gibt es das große Open Air beim Schweizerhaus in Lustenau, dazu seit 2007 das „Joy Ride“ bei der Lustenauer Rheinhalle. „Bei diesen Benefizveranstaltungen machen mehr als 100 freiwillige Helfer mit, um mit den Erlösen in erster Linie Kinderprojekte zu unterstützen. Allein heuer haben wir fast 10.000 Euro ausschütten können. Entsprechendes Wetter vorausgesetzt kommen zu diesen Veranstaltungen bis zu 7000 Besucher beim Open Air und 2000 beim Joy Ride. Wir haben nicht nur bei den Gästen, sondern auch bei den Behörden einen sehr guten Ruf“, so der Obmann stolz.

Imagepflege im Kleinen

Mit den jährlichen Großveranstaltungen will man es aber nicht bewenden lassen, die Biker wollen sich auch sonst um ihr Image kümmern und laden jeden ersten Samstag zu Konzerten ein. Mit „total unterschiedlichen Bands“, wie Hartl betont. Am Samstag war die Blues-Legende Walter Batruel mit Dietmar Bitsche alias „Hems Harlem“ zu Gast. Am 7. Jänner gibt es ein Kontrastprogramm mit „gmixtemotions“. Claudia Kessler und Volker Helbok sollen dabei „ein ganz anderes Publikum neugierig machen“, hofft der Bikerchef.

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