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Aura Dione: Künstlersein bedeutet "Nackt-Sein"

Aura Dione über Schein und Sein des Popstar-Lebens.
Aura Dione über Schein und Sein des Popstar-Lebens. ©apa
Aura Dione ("I Will Love You Monday") fühlt sich "als Künstlerin oft nackt". Das ist einer der Gründe, warum die dänische Pop-Sängerin auf dem Cover ihrer am 4. November erscheinenden CD "Before The Dinosaurs" fast unverhüllt zu sehen ist.
Sängerin Aura Dione im Interview in Wien
Aura Dione über ihre Musik

Lediglich die Haare und ein entsprechend platzierter Apfel verdecken die intimen Körperteile. “Ich habe mich aus mehreren Gründen für dieses Foto entschieden. Zum einen ist es mir sehr wichtig, zu zeigen, wie man sich fühlt, wenn so viel von sich preisgibt”, sagte die 26-Jährige im Interview mit der Austria Presse Agentur in Wien. 

In ihrem Beruf fühle sie sich einerseits “nackt, aber auch stark”, betonte Aura Dione. “Außerdem habe ich das Album ‘Before The Dinosaurs’ genannt – und ich denke, die Dinosaurier haben damals auch keine Kleider getragen. Und dann gibt es eine Anspielung auf Eva: Ein Biss in den Apfel und sie war nicht mehr unschuldig. Ich halte es allerdings für wichtig, eine gewisse Unschuld zu bewahren. Darum beiße ich (auf dem Foto, Anm.) nicht in den Apfel, sondern ich schneide ein Stück davon ab.”Der Inhalt der Platte verspricht eine bunte stilistische Mischung, Hitparaden-Musik ohne Berechenbarkeit.

“Musik ist für mich ein Ort totaler Freiheit”, meinte die Dänin. “Im Leben muss man sich meist einfügen. Es gibt Grenzen. Bei Musik dagegen kann ich mich austoben, ich kann trommeln, ein Banjo oder eine Ukulele spielen. Ich kann verschiedene Sounds und Visionen ausprobieren.”

Aura Dione und die Poesie des Pop

Ihre Intention: “Ich wollte ein progressives Pop-Poesie-Album einspielen, das reich an Sounds ist, das den Zuhörer inspiriert.” Was sich im Vergleich zum Vorgänger “Columbine” (2008) geändert hat? “Beim Debüt hatte ich keine Ahnung, was ich tat. Ich bin meiner Intuition gefolgt. Jetzt weiß ich mehr über das Musikgeschäft, aber auch über mich selbst.”

Große Vorbilder habe sie keine, meinte Dione. “Ich war schon immer sehr kreativ, habe schon als Kind komponiert. Ich liebe Michael Jackson und Dolly Parton, beides großartige Künstler und Songschreiber. Sie hatten sicher Einfluss auf mich. Aber generell bin ich eher von Freunden und Geschichten beeinflusst, mit denen ich mich verbunden fühle. Ich schreibe über meine Emotionen, meinen Freund, über Situationen in meinem Leben, in denen ich mich stark oder verletzlich fühle. Das sind auch die Themen auf der Platte.”

Texte, die das Leben schreibt

Aura Dione verfasst viele Texte nach persönlichen Erlebnissen. “Ich habe in Los Angeles gearbeitet und war in Santa Monica am Strand joggen”, erzählte sie etwa die Genesis ihres Liedes “Recipe”.

“Plötzlich tauchte neben mir dieser 93-jährige Mann auf. Er war Laufen – oder eigentlich altersbedingt eher Gehen. Er hatte ein altmodisches Radio umgebunden, aus dem klassischer Jazz tönte. Wir setzen uns auf eine Bank. Er nahm sein Handy und sagte zu mir: ‘Nur eine Sekunde, junge Frau, ich muss zuerst meine Frau anrufen.’ Er telefonierte: ‘Darling, ich habe noch ein paar Kilometer vor mir. Ich rufe dich wieder in einer Stunde an. Ja, ich bin noch am Leben.'”

(apa)

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