AA

Aufräumarbeiten nach nächtlichen Straßenschlachten

Nach vereinzelten nächtlichen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei haben in Griechenland am Donnerstag die Aufräumarbeiten begonnen.

Die Straßenreiniger schützen sich mit Gesichtsmasken und Schals vor möglichen Tränengasresten, als sie Steine und Barrikaden aus der Nacht wegräumten.

Maskierte Jugendliche hatten in Athen und in Thessaloniki in der Nacht wieder Steine und Molotow-Cocktails auf die Polizei geschleudert, die Tränengas einsetzte. Die Gewalt flaute am Morgen jedoch ab. Für Donnerstag waren keine großen Demonstrationen angekündigt. Die Lage blieb jedoch angespannt. Gruppen von Gymnasiasten und Studenten wollten in der Hauptstadt vereinzelt Straßen blockieren.

In der Nacht war es auch außerhalb Griechenlands zu Protestaktionen vor diplomatischen Vertretungen des Landes gekommen. In Rom und Sofia hielten Demonstranten Plakate des von der Polizei erschossenen 15-jährigen Alexandros Grigoropoulos hoch. Vor der Botschaft in der italienischen Hauptstadt warfen Aktivisten später Autos um, in New York schleuderte ein Passant einen Ziegelstein gegen das Konsulat, in Istanbul sprühten Unbekannte ein Anarchistenzeichen an die Hauswand der Vertretung. In Bordeaux steckten Unbekannte vor dem griechischen Konsulat zwei Autos in Brand. Die Tür der Vertretung wurde beschädigt.

Der Druck auf die Regierung von Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis wird unterdessen immer größer. Der Tod des Jugendlichen Demonstranten hat Griechenland schockiert, der Regierung wird zudem schlechtes Krisenmanagement vorgeworfen. Anrainer und Ladeneigentümer beschweren sich, dass die Polizei nur sich selbst geschützt habe. Meinungsumfragen stellen der Regierung ein verheerendes Zeugnis aus, die Opposition fordert den Rücktritt. Karamanlis wollte am Donnerstag am EU-Gipfel in Brüssel teilnehmen.

  • VOL.AT
  • Politik
  • Aufräumarbeiten nach nächtlichen Straßenschlachten