Auf Umwegen zum Kirchendienst
Zur Kirche fand er “durch einen Schicksalsschlag”. Das sagt er ganz trocken: “Ich hab gesoffen.” Solange und derart viel, bis ihm seine Frau ein Ultimatum stellte. Das war vor 21 Jahren. Katzian ging “nach Maria Ebene auf Entzug”. Hinter dem Krankenhaus steht eine kleine Kapelle. Da hat es ihn mitunter hingezogen. “Irgendwas war dort anders, bsundrig.”Wochen später gründeten sie in Altach die Selbsthilfegruppe namens “Netz”. Pfarrer Toni Oberhauser hat sie initiiert. “Dabei wusste ich anfangs gar nicht, dass das ein kirchlicher Arbeitskreis ist.” Günther Katzians Weg in die Kirche verlief unauffällig. Unbeabsichtigt. Auch sein Engagement mit Firmlingen entsprang keinem Sendungsbewusstsein. “Als unser Ältester zur Erstkommunion kam, hab ich zahlreiche Dinge an der Vorbereitung kritisiert. Solange, bis eine Frau zu mir gesagt hat: Mach’s halt besser.”
Leichtere Alternative
Günther Katzian erzählt das alles ganz offen. An der Wand lehnt eine Gitarre. Die wird er noch brauchen. 77 Altacher Firmlinge erwartet er im Altacher Pfarrzentrum. “Heute ist Liturgie-Nachmittag.” Da erklären die erwachsenen Firmbegleiter den Jugendlichen den Kirchenraum. Was ist ein Tabernakel? Wozu dient er? Warum wird in Gottesdiensten gesungen? Und welche Lieder stehen zur Wahl? Die Jugendlichen sind alle 12, 13 Jahre alt. Da fällt es nicht ganz leicht, ihre Aufmerksamkeit auf Dauer festzuhalten.Immerhin dauert der Firmweg von September bis Juni. Die Altacher aber haben für die etwas schwerer motivierbaren Jugendlichen einen “B-Weg” eingerichtet, der nicht ganz so intensiv zum Sakrament der Firmung führt.
ZUR PERSON
Günther Katzian
Beruf: Masseur
Geboren: 18. Juni 1961 in Hohenems
Familie: verheiratet, vier Kinder
Ausbildung: bei Toni Mathis in Feldkirch
Kirchliches Engagement: Leitet seit 1999 Firmgruppen in der Pfarre Altach.
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