Auf die Flaute folgte der Sturm

Die Einhandsiegerzeit für die Strecke Bregenz – ÖImmenstaad -Konstanz – Bregenz betrug 6:45:03 Stunden und wurde von Carsten Ortlieb (Friedrichshafen) aufgestellt. Gleichmäßig starker Wind bis zu fünf Beaufort waren die perfekte Voraussetzung für diese Rekordzeit. Alle 30 Teilnehmer kamen, abgesehen von einigen zerrissenen Segeln, wohlbehalten ins Ziel.

Ganz anders präsentierte sich der See den Zweihandseglern tags darauf. Nach idealen Startbedingungen mit Südwind, den alle zu schneller Spinnakerfahrt nutzten, nahm die Fahrt bei Langenargen stark ab. Die folgende bleierne Flaute traf alle, egal ob am deutschen oder Schweizer Ufer. Sieben Kapitäne warfen nach Stunden vergeblichen Wartens das Handtuch. Erst nach zehn Stunden haben alle die Boje vor Immenstaad gerundet. Hier wurde die Bahn abgekürzt, man ersparte dem Feld die Weiterfahrt nach Konstanz, von wo sich zusätzlich schon eine Schlechtwetterfront näherte. Die BTV von Favorit Fritz Trippolt hatte zu dieser Zeit einen uneinholbaren Vorsprung herausgefahren.

Mit den folgenden acht Windstärken hatte jedoch niemand gerechnet, weil auch keine Warnung angezeigt wurde. Der Sturm traf die Segler unter Spinnakerfahrt voll. Viele Tücher hingen nur mehr in Fetzen herunter, Schiffe fuhren reihenweise “Sonnenschüsse”, die sie flach aufs Wasser legte. Insgesamt 14 Boote gaben auf. Trippolt erwischte es vor Hard dermaßen, dass er ebenfalls aufgeben und abgeschleppt werden musste. Werner Deuring (Psaros 40) verfehlte die schnellste Zeit (11:35:54, aufgestellt von Akermann/Kaller, Ger) um zwei Minuten und lief zu allem Überdruss nach der Zieldurchfahrt auf Grund auf. “Es war unmöglich, bei diesem Wind zu zweit eine Halse seewärts zu riskieren”, erklärt er, “dabei hätte es den Mast geknickt.” Er war daher gezwungen, eine Wende in Richtung Hafen zu fahren, die aber sturmbedingt nicht klappte.