Dabei, sagt Renato Hagen, führen wir ja nur das aus, was uns der Eishockeyverband im neuen Regelbuch vorgegeben hat. Auf dem Eis, da gibt’s ka Sünd’ – unter dem Titel null Toleranz wird, so Österreichs Schiedsrichter-Kapo, auch den Referees Knochenarbeit abverlangt.
Diesem Stress hat sich Hagen entzogen, er greift selbst nicht mehr zur Trillerpfeife. Für sein Hobby hat der Produktionsleiter einer Stickerei in den letzen zwei Jahrzehnten rund 500.000 Kilometer zurückgelegt. Einen Teil meiner Fahrspesen habe ich in die Erhaltung unseres Straßennetzes investiert – durch Bezahlen etlicher Radarstrafen. Spiele in der Euroliga gehörten ebenso zu den Höhepunkten wie jene von Nationalteams. Zwölf Derbys der Kärntner Bundesligarivalen Klagenfurt und Villach waren das nationale Salz in der Suppe. Ein Derby musste ich für eine Viertelstunde unterbrechen weil sich 40 Mann eine Schlägerei lieferten.
Nach 1425 Spielen im schwarz-weißen Dress sehnte sich Hagen, der in seiner Jugend begeisterter Segler war, nach mehr Freizeit. Die gleich wieder eine Einschränkung fand: Ausgestattet mit den höchsten Weihen als neuer Obmann der österreichischen Schiedsrichter dirigiert er seit dem Sommer das 180-köpfige Zebra-Team. In Summe habe ich jetzt die doppelte Arbeit, musste Hagen nach kurzer Zeit erkennen, sich gerade wegen der Regeländerungen erhöhten Aufwand aufgehalst zu haben. Ich hoffe, das legt sich während der Saison wieder. Nebenbei betreut der Lustenauer, der seit zehn Jahren dem Ländle-Kollegium vorsteht, ein Future-Projekt mit der Ausbildung von jungen Schiedsrichtern. Und beim Hobbyklub Linde Lions jagt Hagen nach dem Motto learning by doing selbst regelmäßig immer noch dem Puck nach.
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