Wien. Rund 20 Millionen Dollar standen Arriaga zur Verfügung, doch das anspruchsvolle Drama mit der verschachtelten Struktur spielte am heimischen Markt nur ein Prozent der Produktionskosten wieder herein. International brachte es “AufbrennenderErde” immerhin auf mehr als fünf Millionen Dollar – doch ein vielversprechendes Ergebnis sieht für die ohnehin immer zögerlicher agierenden Verleihfirmen naturgemäß anders aus. Auch wenn der Film seine Schwächen hat, einen Kinostart und damit die Möglichkeit auf ein interessiertes Arthaus-Publikum hat er auf jeden Fall verdient.
Die Geschichte folgt verschiedenen Menschen an verschiedenen Orten, die allesamt etwas zu verarbeiten haben. Die schöne Sylvia (Theron) leitet ein Restaurant in Seattle und lässt sich im Zuge ihrer emotionalen Odyssee immer wieder mit Gästen des Hauses auf sexuelle Abenteuer ein. Die kleine Maria muss mit ansehen, wie ihr Vater nur knapp einen Flugzeugabsturz überlebt. Und die beiden Teenager Mariana (Lawrence) und Santiago (JD Pardo) nähern sich trotz des Widerstands ihrer Familien an, nachdem ihre Mutter (Basinger) und sein Vater (Joaquim de Almeida) ein Verhältnis unterhielten und dabei ums Leben kamen.
Wie diese einzelnen Stränge zusammenhängen, löst Arriaga geschickt nach und nach auf. Die jeweiligen Geschichten sind nicht immer stringent erzählt, doch das fragile Gleichgewicht der Episoden und die subtile Spannung zwischen den verwobenen Schichten wird spürbar. Dass der Neo-Regisseur aber doch ein besserer Autor ist, lässt sich in der Schauspielerführung erkennen: Die Stars wie Basinger oder Theron hängen teilweise in der Luft, geraten zur Staffage in einem nur allzu konstruiert wirkenden Drama – und das Interesse an ihren Geschichten hält sich leider recht in Grenzen.
“AufbrennenderErde” ist definitiv kein schlechter Film, aber das Kino verlässt man trotz der eindrucksvollen Wüstenbilder mit dem Gefühl, dass hier großes Potenzial verschenkt wurde und eigentlich mehr drin gewesen wäre. Nachdem es ab Oktober hierzulande auch schon die DVD zu kaufen gibt, wird mit dem Filmstart wohl auch gleich der Verkaufsstart mitangepriesen.
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