Audi-Affäre: Staatssekretär Schellhorn mit 177 Fahrten und 9 Flügen in drei Monaten

Josef Schellhorn (NEOS), seit 3. März Staatssekretär für Digitalisierung und Entbürokratisierung, steht erneut in der Kritik. Kurz nach Amtsantritt ließ er den vorgesehenen Dienstwagen auf ein Oberklassemodell – einen Audi A8 – upgraden. Die Entscheidung sorgte für Aufmerksamkeit, nicht zuletzt wegen seiner späteren Reaktion: Im Fernsehen verglich er die Kritik an seiner Fahrzeugwahl mit dem Verhalten im Nationalsozialismus – ein Vergleich, der breite Empörung hervorrief.

Neue Details durch parlamentarische Anfrage

Eine parlamentarische Anfrage der FPÖ-Bundespressesprecherin Lisa Schuch-Gubik an Außenministerin Beate Meinl-Reisinger bringt nun weitere Informationen ans Licht. Laut Antwort sei die Wahl des Fahrzeugs durch die "ressortspezifischen Nutzungsnotwendigkeiten" begründet gewesen. Dazu zählen die Kilometerleistung sowie die Eignung als Konvoi- und Protokollfahrzeug. Der zuvor verfügbare Audi A6 habe nur eine begrenzte Kilometerleistung aufgewiesen und sei daher aus wirtschaftlichen Gründen nicht dauerhaft nutzbar gewesen.

Kosten für Leasing und Betrieb

Für den neuen Audi A8 fallen laut Angaben der Ministerin folgende monatliche Kosten an:

Inklusive Haftpflichtversicherung betragen die Gesamtkosten mindestens rund 1170 Euro pro Monat – bei Vollkaskoversicherung ist mit einem höheren Betrag zu rechnen. Die Kosten für Treibstoff und laufenden Betrieb sind dabei noch nicht berücksichtigt. Schellhorn selbst leistet einen monatlichen Eigenbeitrag von 792,99 Euro.

177 Fahrten in drei Monaten

Zwischen Ende März und Ende Juni absolvierte Schellhorn insgesamt 177 Fahrten mit dem Audi A8, eine Zugfahrt sowie neun Flüge im Rahmen von Dienstreisen nach Frankreich, Belgien und Deutschland. Besonders brisant: Die eine Zugfahrt soll mit jenem Vorfall zusammenhängen, der später zum viel kritisierten NS-Vergleich führte.

(VOL.AT)