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Auch SFS zollt Krise Tribut

Heerbrugg - "Massiv getroffen", so Unternehmenssprecher Christian Fiechter auf unsere Anfrage, wurde auch der SFS-Konzern vom weltweiten Wirtschaftsabschwung im ersten Halbjahr.

Das in der Befestigungstechnik bzw. in der Erzeugung von Umformelementen engagierte Unternehmen erlitt beim „herkömmlichen Geschäft“ einen Umsatzeinbruch von 27,4 Prozent, bei der in Klaus in Vorarlberg situierten Tochter SFS Locher sogar von 34,3 Prozent.

„Dass der Rückgang bei SFS Locher noch massiver ausfiel, hängt mit seiner starken Ausrichtung auf die Investitionsgüterindustrie zusammen, die ihrerseits massiv unter der Krise leidet. Auch die stark nachgebenden Stahlpreise haben unserem Stahl-Standort Klaus kräftig zugesetzt“, erklärte Fiechter das Minus von einem Drittel. Der SFS-Konzern, der nach einer langen Reihe ertragsstarker Jahre mit 70 Prozent Eigenkapitalquote weiterhin extrem solide aufgestellt und auch entsprechend liquide ist, schnürte angesichts der Krise ein Bündel von Spar- und Kostensenkungsmaßnahmen. „Unter anderem haben wir, verteilt auf unsere 25 Schweizer Standorte, 70 Mitarbeiter abgebaut und für 40 Frühpensionierungen organisiert. Die Zahl der rund 400 Grenzgänger aus Vorarlberg jedoch ist seit letztem Jahr fast stabil geblieben. Wir haben dieses Belegschaftssegment dezidiert nicht als Puffer benützt, für Ausscheiden oder Verbleib sind bei uns andere Kriterien maßgeblich“, erläuterte Fiechter die diesbezüglich bei SFS gelebte Unternehmenskultur.

Mit der Befestigungstechnik ist SFS vor allem in den Bau- und baunahen Sparten angesiedelt, mit den Umformelementen vor allem als Zulieferer der Auto-, Luftfahrt-, Elektro- und Bauindustrie. Die Unit SFS unimarket tritt als Händler mit Beschlägen, Werkzeugen und als Baumärktezulieferer auf den Plan. Als SFS-Gruppe, so der Pressesprecher, sehe man die Talsohle der Krise erreicht, die Erholung werde freilich sehr verhalten vonstatten gehen. „Die Lager unserer Kunden sind geleert, der Neubedarf sollte uns in die Hände spielen.Eine nachhaltige Erholung dürfte aber nicht vor Mitte 2010 eintreten, nicht zuletzt, weil die Signale aus der Bausparte ab Herbst d. J. nach unten zeigen“, lieferte Fiechter eine Konjunktureinschätzung seines Headquarters.

Bei SFS Locher in Klaus, dem von SFS aufgebauten Nachfolgeunternehmen von Eisen Rhomberg, fielen ca. 10 der rund 80 Beschäftigten der Krise zum Opfer. Die verbliebene Mannschaft arbeitetedie letzten Monate kurz, auch nach dem Sommerurlaub wird im Herbst bis auf weiteres kurzgearbeitet. SFS Locher ist das Stahl-Kompetenzzentrum des Konzerns sowohl für die Bau- wie die Maschinenbaubranchen. Der Betriebsaufwand im Gesamtkonzern wurde dank der erwähnten Maßnahmen um mehr als 20 Prozent unter Vorjahresniveau gedrückt. Das tut jetzt wohl, obgleich sich die Umsatzentwicklung seit dem Zweitquartal 09 wieder leicht erholen konnte.

SFS-Facts

Umsatz SFS-Gruppe sank im ersten Halbjahr von 693 auf 542 Mill. Schweizerfranken.

Der Unternehmensgewinn fiel von 42,6 auf 1,6 Mill. CHF zurück.

Eine Eigenapitalisierung von 1,11 Mrd. Franken bedeutet 70 Prozent Eigenkapitalquote – davon können auch die meisten Topkonzerne nur träumen.

Die Zahl der weltweit Beschäftigten ging im Halbjahr von 4708 auf 4524 zurück, gerechnet nach Vollzeit-Äquivalenten von 4683 auf 4330.

Die Umsatzerwartung für 2009 beziffert Fiechter mit 1 bis 1,1 Mrd. Franken.

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