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"Auch ich war gedankenlos"

Tennisstar Boris Becker hat anlässlich des Weltaidstages am 1. Dezember vor allem junge Menschen vor ungeschütztem Sex und den weiterhin großen Gefahren einer Ansteckung mit gewarnt.

„Eine der schlimmsten Krankheiten weltweit ist leider durch andere Katastrophen aus den Schlagzeilen geraten, aber die Ansteckungen steigen in Deutschland schon wieder an“, sagte Becker in einem dpa-Gespräch. Er engagiert sich gemeinsam mit der Schauspielerin Christiane Paul und anderen Prominenten für die Aktion „Gemeinsam gegen Aids“.

„Es ist immer noch ein Tabuthema und jeder glaubt auch, dass ihm nichts passiert, gerade junge Menschen, die sich bei ungeschütztem Sex sehr schnell anstecken können, in einer Laune, in Momenten des Leichtsinns. Ich spreche ja aus eigener Erfahrung. Auch ich war früher ein wenig gedankenlos und habe Dummheiten gemacht und habe sehr viel Glück dabei gehabt. Es war doch sehr leichtsinnig, wenn man das mögliche Unheil bedenkt. Auch wenn die Medizin tut was sie kann, Aids ist behandelbar, aber nicht heilbar, das wird oft verwechselt.“

Diese Botschaft wolle er gerne weitergeben, betonte Becker, „vor allem als dreifacher Familienvater“. Denn über Sexualität werde offensichtlich trotz aller scheinbaren Liberalität in der Öffentlichkeit immer noch nicht angemessen gesprochen. „Jeder macht’s und keiner redet darüber und schon gar nicht über mögliche Krankheiten, die man bei ungeschütztem Verkehr bekommen kann.“

Becker besuchte in Berlin anlässlich des Weltaidstages das Betreuungszentrum ZIK der Deutschen AIDS-Stiftung, das er ein „wunderbares Beispiel von tätiger Nächstenhilfe“ nannte. „Man vergisst oft den sozialen Abstieg, der mit der Krankheit Aids einhergeht. Die Kranken werden isoliert und geächtet, sie haben ein Stigma und keinen Kontakt mehr mit gesunden Menschen, das ist ein schleichender Tod. Aber auch Aids-Kranke wollen noch soziale Kontakte mit ihrer Umwelt haben. Dabei helfen solche Betreuungszentren in vorbildlicher Weise. Sie sind auch offen für jedermann, jeder kann sich hier informieren und über alles reden. Das muss unterstützt werden, auch finanziell.“

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