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Atomtransport wegen Panne gestoppt

Ein Atomtransport von Hanau nach La Hague ist wegen einer Panne gestoppt worden. Greenpeace bezeichnet den Transport als illegal. 60 Kilogramm Plutonium im Lkw.

Ein Plutonium-Transport aus der stillgelegten Brennelementefabrik im hessischen Hanau zur Wiederaufbereitungsanlage La Hague in Frankreich ist wegen einer technischen Überprüfung am Montagvormittag kurz vor der Abfahrt gestoppt worden. Nach Angaben des hessischen Umweltministeriums geht es bei der Überprüfung um „Sicherheitsfragen am Transportfahrzeug“. Eine Meldeanlage am Fahrzeug habe offensichtlich ohne Anlass Alarm gegeben. Wann der Lkw mit 60 Kilogramm bombenfähigem Plutonium sich nun auf den Weg nach La Hague machen würde, stand zunächst noch nicht fest. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bezeichnete den Transport als illegal, weil die Betreiberfirma von La Hague, die Cogema, keine Genehmigung für die Aufbereitung habe.

In dem Genehmigungsschreiben der französischen Aufsichtsbehörde DSIN vom Februar 2001, das der Umweltschutzorganisation nach deren Angaben vorliegt, sei eine Genehmigung für die Anlieferung und Lagerung erwähnt, nicht aber die Genehmigung für die Aufarbeitung der so genannten Mischoxid-Elemente (MOX), erklärte Greenpeace. In Frankreich sei jedoch der Import von Atommüll zu anderen Zwecken als zur Aufarbeitung seit 1992 verboten. Auf eine Klage von Umweltgruppen werde voraussichtlich im Herbst die französische Justiz darüber entscheiden, ob die Cogema Atommüll importieren dürfe, für den sie keine Genehmigung zur Aufarbeitung besitze, sagte der Atom-Experte der Umweltschutzorganisation, Mathias Edler.

Mit Verweis auf das DSIN-Schreiben hatte das Bundesumweltministerium bereits im Februar vergangenen Jahres auf entsprechende Vorwürfe hin erklärt, dass die Anlage in La Hague eine Genehmigung zur Wiederaufarbeitung der Fertigungsreste habe. Das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter verwies am Montag ebenfalls auf das Papier und betonte, dass die Genehmigung der Behörde für den Transport bis zur Grenze vorliege. Ab der Grenze seien dann die französischen Behörden für den Transport zuständig. MOX-Brennelemente werden bereits seit 1998 von Hanau nach La Hague transportiert. Das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter hatte im Juni acht weitere Transporte genehmigt.

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