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Atomstreit: Iran droht dem Westen

Der Iran hat am Mittwoch mit einer Überprüfung seiner Ölexport-Politik gedroht, sollte die Internationale Gemeinschaft den Druck wegen seines Atomprogramms erhöhen. Pressestimmen

Auf die Frage, ob sein Land in dem Atomstreit Öl als Waffe einsetzen werde, antwortete der stellvertretende Chef des obersten Nationalen Sicherheitsrates des Irans, Javad Vaeedi, der Nachrichtenagentur Reuters in Wien: „Das werden wir nicht, aber wenn sich die Situation ändert, werden wir unsere Politik überdenken müssen“.

Auch der iranische Präsident Ahmadinejad wetterte gegen die westlichen Länder: „Wenn jemand die Rechte der iranischen Nation verletzen will, wird er es bald bereuen“, sagte der ultrakonservative Staatschef am Mittwoch bei einer im Fernsehen übertragenen Rede in der westlichen Provinz Lorestan.

„Der Iran wird politischem Druck und Erpressung nicht nachgeben, keinen Kompromiss eingehen und sich nicht von seinem Weg abbringen lassen“, bekräftigte Ahmadinejad die unnachgiebige Haltung seines Landes im Atomstreit. Der Gouverneursrat wollte ab dem Vormittag über den kritischen Iran-Bericht des IAEO-Generaldirektors Mohamed ElBaradei und mögliche Konsequenzen beraten.

„Sie versammeln sich zu dritt, dann zu fünft, danach zu fünfzehnt, aber das wird nichts ändern“, sagte Ahmadinejad im Hinblick auf das EU-Vermittlertrio aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien, auf mögliche Entscheidungen der fünf ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat sowie auf alle 15 Mitglieder des UN-Gremiums, das in Kürze voraussichtlich über mögliche Sanktionen gegen den Iran beraten wird. Die USA und die EU fordern vom Iran den vollständigen Verzicht auf die Urananreicherung.

„Unsere Feinde sind bisher stark gewesen, weil wir schwach waren, aber die iranische Nation sollte wissen, dass der Westen unseren Forderung nachgeben wird, sofern wir standhaft und entschlossen sind“, sagte Ahmadinejad. Die „Feinde des Iran“ versuchten nun mit durch Reise- Diplomatie in der Region Zwietracht unter Irans Nachbarn zu säen und Solidarpakte zu schmieden, um Teheran einzuschüchtern. „Aber wir haben unsere Entscheidung bereits gefällt, und sie (der Westen) muss sich letztlich dem einstimmigen Beschluss der iranischen Nation beugen“, sagte er vor Tausenden von Anhängern, die Slogans skandierten wie „Atomenergie ist das unbestreitbare Recht des Iran“.

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