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Asylwerberin angeblich 1,5 Jahre gefangen gehalten

Eine 37-jährige Asylwerberin ist nach eigenen Angaben rund eineinhalb Jahre in einem Privathaus in Nordhessen gefangen gehalten worden. Wie die Polizeidirektion Werra-Meißner am Freitag berichtete, beschuldigt die aus Uganda stammende Frau einen etwa 50 Jahre alten Bauingenieur, sie Mitte 2008 von Kassel aus zunächst nach Österreich mitgenommen zu haben.

Dort habe er ihr den Pass abgenommen und sie zur Prostitution gezwungen. Im heimischen Bundeskriminalamt war von einem solchen Fall zunächst nichts bekannt, hieß es auf APA-Anfrage.

Wie die Polizei berichtete, soll der Beschuldigte mit Namen “Gunther” oder “Günther” sie aber bereits drei Tage später in sein Privathaus in Eschwege oder Umgebung gebracht haben. Sie habe nur Zugang zum Schlafzimmer, zur Küche und zur Toilette gehabt. Er soll sie als “Sexsklavin” behandelt haben. Die Polizei ermittelt nun wegen sexueller Nötigung, Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Menschenhandel und Zuhälterei.

Erst Anfang Dezember 2009 ist der Uganderin nach eigenen Angaben durch einen Zufall die Flucht aus dem Haus gelungen. Am 8. Dezember war sie von der Polizei aufgegriffen worden. Nach den Worten von Polizeisprecher Jörg Künstler konnten die Ermittler den Sachverhalt bisher nicht aufklären und haben sich daher entschlossen, mit dem Fall an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Kripo hoffe, so an neue Ermittlungsansätze zu kommen.

Nach den Aussagen der Frau wurde sie in einem älteren Einfamilienhaus gefangen gehalten, das über nur ein Stockwerk verfügte und von außen mit Pflanzen bewachsen war. Der Entführer soll seinen Wagen, einen silbergrauen Audi, neben dem Haus geparkt haben. Das Haus soll über einen Garten verfügt haben. Auf einem angrenzenden Grundstück standen nach den Angaben der 37-Jährigen fünf Pferde. Der Täter habe von seiner Ehefrau getrennt gelebt. Er habe angeblich zwei Söhne im Alter von 18 und 20 Jahren, welche die Betroffene aber nie gesehen habe.

Künstler sagte zur APA, dass es bisher keine näheren Angaben der Frau zu der Fahrt nach Österreich gab: “Wo in Österreich wissen wir nicht.” Man hoffe jetzt, über Hinweise aus der Bevölkerung den Sachverhalt überprüfen zu können. Bisher habe man lediglich die Aussage der 37-Jährigen. Die Polizeidirektion Werra-Meißner bittet um Hinweise unter der Telefonnummer +49-5651-9250.

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