Das Asylrecht ist eines der Hauptthemen der heutigen Sitzung, vor der die Landeschefs ihre übereinstimmende Meinung deutlich gemacht haben: Sie wollen die von Fekter geplante Kompetenzverschiebung in ihre Richtung nicht.
Fekter hatte vorgeschlagen, dass in Altfällen die Landeshauptleute darüber entscheiden sollen, ob humanitäres Bleiberecht erteilt wird. Eine positive Empfehlung soll außerdem an eine Patenschaft geknüpft werden. Der Pate soll unter anderem die Kosten für Verpflegung und Unterkunft übernehmen. Die Landeshauptleute waren nicht grundsätzlich gegen ein Mitspracherecht, lehnen aber eine komplette Kompetenzverschiebung zu den Ländern hin ab. Derzeit können die Länder zwar Vorschläge machen, die Entscheidung liegt aber beim Innenministerium.
Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (V) kritisierte einerseits den Bürokratieaufwand und andererseits die “realitätsfernen Vorschläge”. Seine Salzburger Kollegin Gabi Burgstaller (S) äußerte zudem Zweifel daran, ob die Pläne Fekters den Vorgaben des Verfassungsgerichtshofes entsprächen. Vorarlbergs Landeschef Herbert Sausgruber (V) geht davon aus, dass die Innenministerin auf die Argumente der Länder eingehen wird. Auch Günther Platter (V) aus Tirol rechnet mit Abänderungen des jetzigen Entwurfes. Auch der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler (B) lehnte Fekters Pläne ab. Wiens Bürgermeister Michael Häupl (S), derzeitiger Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz, wollte sich im Vorfeld nicht äußern. Seine Kritik am Entwurf bekräftigte auch der Oberösterreicher Josef Pühringer (V). Er sähe in der gesamten Kompetenzverschiebung keinen Fortschritt, so der Landeshauptmann. In Sachen Patenschaft ereifere er sich hingegen nicht so besonders. Im Fall Arigona Zogaj sprach er sich gegen eine politische Entscheidung aus.
Die Sitzung der Landeshauptleute soll bis 12.00 Uhr dauern, im Laufe des Vormittags werden Fekter und Bundeskanzler Faymann (S) erwartet. Im Anschluss wird es eine Pressekonferenz mit Häupl geben.
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