AA

Schlechtes Wetter: Start von "Crew Dragon" zur ISS verschoben

©AP
Aufgrund schlechter Wetterbedingungen ist der bemannte Raumflugtest zweier US-Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS verschoben worden.
Astronauten sollen erstmals wieder zur ISS starten
NEU

Rund eine Viertelstunde vor dem geplanten Start wurde der Test am Mittwoch vorerst abgesagt, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Über dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida waren dunkle Wolken zu sehen und es regnete. Der Wettervorhersage zufolge hatte die Chance auf einen Start zuvor bei 60 Prozent gelegen, wie die Nasa mitgeteilt hatte. Ein nächster Startversuch könnte am Samstag stattfinden.

Die US-Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley sollen mit einer "Falcon 9"-Rakete in einer "Crew Dragon"-Raumkapsel zur Internationalen Raumstation starten - rund neun Jahre nachdem zuletzt Astronauten von den USA aus zu der Raumstation gestartet waren. Weltweit wurde der Start mit Spannung erwartet.

Um 22.32 Uhr (MESZ) hätten die US-Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley mit einer "Falcon 9"-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus in einer "Crew Dragon"-Raumkapsel zur Internationalen Raumstation starten sollen.

Cape Canaveral. Einen Tag später sollen sie an der ISS andocken und rund einen Monat bleiben. US-Vizepräsident Mike Pence bezeichnete den Start als Beginn einer "neuen Ära von amerikanischer Führungsstärke im All". Es handelt sich um den letzten Flugtest für den vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelten "Crew Dragon". Wegen der Coronavirus-Pandemie ist der Zugang zu dem Gelände des Weltraumbahnhofs im US-Bundesstaat Florida stark eingeschränkt. US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme aber angekündigt.

Für alle, die den Start von zuhause verfolgen wollen, haben die Nasa und Einrichtungen wie das American Museum of Natural History in New York Livestreams und ausgiebige Online-Begleitung angekündigt.

Raumfähre "Atlantis"

Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre "Atlantis" zur ISS geflogen. Danach mottete die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit bis zu 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ego.

APA/AP

Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der Nasa schon für 2017 angekündigt gewesen - im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von US-Präsident Trump wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben. Wenn alles nach Plan verläuft, soll es noch in diesem Jahr einen weiteren Start eines "Crew Dragon" geben, der dann vier Astronauten zur ISS bringen soll.

Russland richtet Blick in die USA

Russland will den aktuellen Flug genau beobachten. "Wir haben großes Interesse an der technischen Komponente, weil wir daran arbeiten, unsere Raumschiffe zu verbessern", sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos in Moskau, Dmitri Rogosin. Sollte die Mission klappen, werde man beim Transport künftiger Besatzungen die Verantwortung mit den Amerikanern teilen. "Das ist ganz normal."

Klar habe Roskosmos mit den Transportflügen von US-Raumfahrern Geld verdient. Doch die Verantwortung dafür sei enorm gewesen, sagte Rogosin kurz vor dem Start einem russischen Radiosender. "Das hat die für die Sicherheit zuständigen Mitarbeiter extrem viel Nerven und Gesundheit gekostet. Es kann nicht mit Geld berechnet werden."

Er könne sich gut vorstellen, wie sich die Amerikaner in den vergangenen neun Jahren damit gefühlt haben müssen, nicht selbst fliegen zu können, sagte Rogosin. "Das ist eine Frage der Ehre und des Nationalstolzes. Wir wünschen ihnen deshalb viel Erfolg."

(APA)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Welt
  • Schlechtes Wetter: Start von "Crew Dragon" zur ISS verschoben