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Asien: Neue Vogelgrippe-Fälle

Die auch für den Menschen gefährliche Vogelgrippe breitet sich in Asien immer weiter aus. Neue Fälle wurden am Donnerstag aus China, Vietnam und Thailand gemeldet. Der H5N1-Virus tauchte auch in Italien auf. Mehr

Vietnamesische Behörden gehen dem Verdacht nach, dass sich ein noch ansteckenderer Virus als die bisher bekannten entwickelt haben könnte. Am Mittwoch verkündete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein milliardenschweres Programm zur Bekämpfung der Vogelgrippe.

Chinesische Medien berichteten von zwei neuen Vogelgrippe-Fällen im Nordosten des Landes. Damit wurden seit Anfang Oktober sechs Fälle in dem bevölkerungsreichsten Land registriert. In Thailand bestätigten die Behörden zwei Fälle des gefährlichen H5N1-Virus in Provinzen nahe der Hauptstadt Bangkok. Vietnam, wo bisher 42 Menschen an Vogelgrippe starben, kündigte den Einsatz von Polizei und Armee an, um betroffene Gebiete abzuriegeln. Landwirtschaftsminister Cao Duc Phat appellierte an die Kommunen, mehr zur Eindämmung der Krankheit zu unternehmen.

Das Vogelgrippe-Virus H5N1 ist nun auch in Italien aufgetaucht. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Rom mit. Das Virus sei bei einer Wildente im Norden des Landes identifiziert worden. Die Analyse habe ergeben, dass es sich um ein Virus mit niedriger Pathogenität handle, das genetisch jenem Virus ähnle, das normalerweise bei wilden Wasservögeln vorkomme. Identifiziert wurde der Erreger in einem Labor in Padua, hieß es in der Online-Ausgabe der Tageszeitung „La Repubblica“.

In Vietnam befürchten die Behörden zudem das Auftauchen einer neuen, aggressiveren Variante des Vogelgrippe-Virus. Nach Angaben des Veterinär-Instituts verendete in der Provinz Bac Giang eine Schar Enten binnen weniger Stunden. Bei den toten Tieren habe der Vogelgrippe-Virus nachgewiesen werden können, obwohl zu Lebzeiten keine der Enten Symptome der Grippe aufgewiesen habe. Gesundheitsexperten befürchten eine weltweite Epidemie, wenn das H5N1-Virus mutiert und eine Übertragung vom Menschen auf den Menschen möglich wird.

Die WHO will in den kommenden drei Jahren bis zu einer Milliarde Dollar zur Bekämpfung der Vogelgrippe ausgeben. Die Strategie umfasse eine Stärkung der Frühwarnsysteme und der tierärztlichen Angebote sowie die Vorbereitung der einzelnen Länder auf eine mögliche Pandemie, sagte WHO-Chef Lee Jong Wook am Mittwoch.

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