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ASEAN-Gipfel abgebrochen

©AP
Mit ihrem Sturm auf den Veranstaltungsort haben thailändische Regierungsgegner offenbar den Abbruch des Gipfels der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) erzwungen.  

Nachdem Hunderte Kritiker von Thailands Regierungschef Abhisit Vejjajiva am Samstag in das Gebäude im Badeort Pattaya eingedrungen waren, in dem der Gipfel stattfand, sei das internationale Treffen “verschoben” worden, sagte ein Sprecher der thailändischen Regierung in Bangkok.

Nach der Stürmung des Gipfels rief die thailändische Regierung für die Region den Notstand aus. Dieser gelte für Pattaya und für die Umgebung des Badeortes, erklärte der Regierungschef am Samstag.

Mindestens 1.000 Oppositionelle hatten die Polizeiabsperrungen durchbrochen, Glastüren eingeschlagen und waren ins Pressezentrum des Veranstaltungsortes eingedrungen, wie AFP-Reporter berichteten. Während die rot gekleideten Anhänger des im Exil lebenden thailändischen Ex-Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra Parolen gegen Abhisit riefen, machten die Sicherheitskräfte zunächst keine Anstalten, gegen die Eindringlinge vorzugehen.

Wegen der Proteste war zuvor bereits ein Treffen der ASEAN-Staaten mit Vertretern Chinas verschoben worden. Die Demonstranten hätten versucht, den Ort des Treffens zu blockieren, sagte ein Regierungssprecher. Außerdem sagten die Außenminister von China, Japan und Südkorea eine Begegnung am Rande des Gipfels ab, nachdem regierungskritische Demonstranten die Zufahrt zu dem Treffpunkt mit Lastwagen versperrt hatten.

Das Treffen der zehn Staats- und Regierungschefs der ASEAN und ihrer Partner China, Japan, Indien, Australien, Neuseeland und Südkorea sollte am Samstag und Sonntag stattfinden. Chinas Regierungschef Wen Jiabao und der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak waren bereits in Pattaya, rund 130 Kilometer südlich von Bangkok, eingetroffen. Dort hatte der Gipfel am Freitag mit Vorgesprächen auf Delegationsebene begonnen.

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