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Armanis letzter Wille: Zwei Testamente und ein Milliardenvermögen

Zwei Testamente, 13 Milliarden Euro: So regelt Armani sein Erbe
Zwei Testamente, 13 Milliarden Euro: So regelt Armani sein Erbe ©CANVA/APA/AFP
Giorgio Armani hat zwei Testamente hinterlassen. Sie regeln nicht nur ein gigantisches Erbe, sondern auch die Zukunft eines Modeimperiums.

Er war ein Titan der Modewelt – nun regelt Giorgio Armani posthum sein Vermächtnis. Nach dem Tod des legendären Designers am 4. September im Alter von 91 Jahren hat eine Mailänder Notarin am 9. September gleich zwei handgeschriebene Testamente eröffnet. Sie sollen darüber entscheiden, wie Armanis Vermögen von schätzungsweise 13 Milliarden Euro aufgeteilt wird – und wer künftig die Geschicke von Giorgio Armani S.p.A. lenkt.

Zwei Testamente – zwei Daten, ein Ziel

Die beiden Testamente datieren auf den 15. März und den 5. April 2025. Beide wurden von Armani persönlich geschrieben – ein klares Zeichen dafür, wie wichtig ihm seine Nachlassregelung war. Wie die renommierte italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" berichtet, soll keines der Dokumente das andere vollständig aufheben. Vielmehr seien sie aufeinander abgestimmt und konkretisieren Armanis Vorstellungen für die Zeit nach seinem Tod.

Das Imperium Armani

Was auf dem Spiel steht, ist gewaltig: Luxusvillen in aller Welt, eine beeindruckende Kunstsammlung, mehrere Yachten – und beinahe 100 Prozent der Anteile an seinem gleichnamigen Modeunternehmen, das er vor rund 50 Jahren gegründet und nie an die Börse gebracht hat. Die Firma gehört zu den letzten großen unabhängigen Modemarken – ein Status, den Armani zeitlebens verteidigte.

©AFP/APA

Wer erbt?

Armani hatte keine eigenen Kinder. Das eröffnete ihm die Möglichkeit, seinen Nachlass nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Zu den nächsten Angehörigen zählen seine Schwester Rosanna sowie die Nichten und Neffen Andrea Camerana, Silvana und Roberta Armani. Doch auch eine andere Person spielt eine zentrale Rolle: Leo Dell’Orco, Armanis langjähriger Vertrauter und Produktionschef, galt vielen als sein "Ziehsohn" und war über Jahrzehnte eine Schlüsselfigur im Unternehmen.

Eine Stiftung übernimmt?

Insider gehen davon aus, dass die von Armani selbst gegründete Stiftung künftig eine tragende Rolle übernehmen könnte – nicht nur als Hüterin des Vermögens, sondern als Garantin seiner Ideale. Damit verbunden sind klare Bedingungen, die Armani testamentarisch festgelegt hat:

  • Das Unternehmen darf fünf Jahre lang nicht an die Börse gehen.
  • Der Firmensitz muss in Italien bleiben.
  • Der charakteristische Stil Armanis soll bewahrt werden – keine radikale Neuausrichtung, kein modischer Ausverkauf.

Eine Stadt verneigt sich

Mailand, das Herz der italienischen Modewelt, hat Giorgio Armani bereits zu Lebzeiten geehrt. Nun soll er laut Familie posthum in die "Ehrenhalle" der Stadt aufgenommen werden – eine symbolische Geste, die die Bedeutung Armanis für Italien und darüber hinaus unterstreicht.

Ob und wie sich die beiden Testamente in Details widersprechen oder ergänzen, bleibt vorerst unklar. Klar ist jedoch: Giorgio Armani hat seinen letzten großen Entwurf mit der gleichen Präzision geplant wie seine Kollektionen – als Mann, der Kontrolle liebte, auch über seinen Nachlass.

(VOL.AT)

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