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Arlbergtunnel: Halbes Jahr gesperrt im Sommer 2022

Am Freitag wurde ein Ausblick auf die Sanierungen des Tunnels in den kommenden Jahren präsentiert.
Am Freitag wurde ein Ausblick auf die Sanierungen des Tunnels in den kommenden Jahren präsentiert. ©ASFINAG
Im Mai 2022 startet die ASFINAG mit der Erneuerung der gesamten Fahrbahn im Tunnel - 2023 wird die Sanierung für weitere fünf Monate fortgesetzt.

Nach 2014 bis 2017 startet die ASFINAG im Mai 2022 die nächste notwendige Sanierungsphase des längsten Straßentunnels Österreichs. Der Arlbergtunnel (S 16 Arlberg Schnellstraße) muss deshalb in den Sommermonaten 2022 und 2023 für sechs bzw. fünf Monate für den Verkehr gesperrt werden.

Nötige Fahrbahnerneuerung

Der Grund dafür ist die nach knapp 45 Jahren nicht mehr aufzuschiebende Erneuerung der gesamten Fahrbahn im Tunnel. Weil eben die Fahrbahn neu errichtet werden muss, aktiviert die ASFINAG erneut die Umleitungsvariante über den Arlbergpass mit der bewährten Lösung für den Ziel- und Quellverkehr. Die ASFINAG investiert 63 Millionen Euro in die Erneuerung der Fahrbahn, der Tunnelbeschichtung sowie der gesamten Entwässerung.

(v.l.n.r.) Florian Morscher (Bürgermeister Klösterle), Stefan Siegele (Geschäftsführer ASFINAG Alpenstraßen GmbH), Andreas Fromm (Geschäftsführer ASFINAG Bau Management GmbH) und Helmut Mall (Bürgermeister St. Anton am Arlberg).
©ASFINAG

Umleitung über Arlbergpass

Die Sanierung der wichtigsten Straßenverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg ist zwar eine immense Herausforderung. Die Erfahrungen aus den Tunnelsperren 2015 und 2017 haben aber gezeigt, dass die damals gewählte Variante mit einer Umleitung des Gesamtverkehrs über den Arlbergpass bzw. großräumig über andere Strecken gut funktionierte. Das bestätigte auch die Auswertung der damaligen Abwicklung des Verkehrs auf den Alternativstrecken.

Die Sperren 2022 und 2023 wurden auch so geplant, dass es zu keinen zeitgleichen Sperren der Bahnstrecke kommt, damit Reisende auch auf den öffentlichen Verkehr als Alternative umsteigen können. Darüber hinaus wird die ASFINAG wiederum eine umfassende Informationskampagne starten, um auf die Behinderungen, längere Fahrzeiten und die Ausnahmeregelungen für die Fahrt über den Pass hinzuweisen.

Sperre ist alternativlos

Mit 2. Mai 2022 wird die Verkehrslösung für die Dauer der Vollsperre des Arlbergtunnels erneut auf die Härteprobe gestellt. Für sechs Monate im Jahr 2022 und fünf Monate im Jahr 2023 steht der 14 Kilometer lange Tunnel nicht zur Verfügung – es wird die komplette Fahrbahn sowie die Hauptentwässerung erneuert. Während dieser Arbeiten müssen auch diverse Sicherheitselektronik-Einrichtungen und die Entlüftung ausgeschaltet werden. Ohne aktive Sicherheitssysteme darf aus Gründen der Sicherheit kein Verkehr durch den Tunnel. Ebenfalls kann aus Arbeitssicherheitsgründen während der Tätigkeiten kein Verkehr die Baustelle passieren. Die Sperre ist daher alternativlos.

Für die Verkehrslösung kamen wieder alle an einen Tisch: von den Behörden, den Landesstraßenverwaltungen über die Einsatzorganisationen bis zu den Wirtschaftskammern, Anrainergemeinden sowie Tourismusverbände. In den Gesprächen zeigte sich eindeutig, wieder auf die bewährte Verkehrslösung der ersten Bauphase zu setzen.

Mögliche Überlastung über den Arlbergpass

Der Arlbergpass ist ab Mai 2022 die regionale Ausweichroute. Am Wochenende kann es dann auf der Passstrecke aufgrund von Verkehrsüberlastungen zu Verzögerungen kommen. Die ASFINAG rät deswegen bereits jetzt: ausreichend Zeit für die Fahrt im nächsten Jahr einplanen und – sofern möglich – eine der großräumigen Ausweichrouten nutzen. Diese führen etwa über Rosenheim-München (Deutschland), über Gotthard und San Bernardino (Schweiz) oder über den Fernpass, sofern die dort geltenden Verkehrsregelungen erfüllt werden.

Ausweichrouten für die Zeit der Vollsperre:

  • Arlbergpass Straße (B 197/L 197)
  • Fernpass (B 179)
  • Strecke Rosenheim-München (Deutschland)
  • Gotthard (Schweiz)
  • San Bernardino (Schweiz)

Wichtigster Tipp: Wer die Möglichkeit hat, sollte den Arlbergpass umfahren und eine der großräumigen Ausweichrouten oder die Angebote des öffentlichen Verkehrs wie etwa der Bahn nutzen. Für alle anderen gilt: viel Geduld und hohe Konzentration bei der Fahrt über den Pass. An Spitzentagen kann es am Pass zu mehr als 20.000 Pkw in der Zeit der Umleitung kommen.

Für Einzelereignisse wie Unfälle, ärztliche Notfälle oder ähnliche Einsätzen werden wiederum entsprechende Pläne gemeinsam mit der Polizei- und den Blaulichtorganisationen erstellt. Auch bei Elementarereignissen wie Wintereinbruch gibt es entsprechende Einsatzpläne.

(VOL.AT)

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