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Arlbergpass bleibt für Lkw auch bei Tunnelsperre tabu

So stellte sich das Bild vor dem Arlbergtunnel dar (Tiroler Seite).
So stellte sich das Bild vor dem Arlbergtunnel dar (Tiroler Seite). ©Privat
Vergangenes Wochenende war der Arlbergtunnel aufgrund technischer Schwierigkeiten gesperrt. Dies sorgt vor allem bei Lkw-Fahrern für Unmut, denn eine Ausweichroute gibt es nicht. 

Am 12. Juli kam es im Arlbergtunnel zu einem Stromausfall, woraufhin es zu Problemen mit den Sicherheitseinrichtungen wie der Sprinkleranlage gab. Bis die Asfinag diese unter Kontrolle hatte, dauerte es vier Stunden. In dieser Zeit harrten vor dem Tunnelportal dutzende Fahrzeuge mit Wohnwägen, vor allem aber Lkw, bei 25 Grad Celsius in der Sonne aus.

Unmut unter Lkw-Lenkern

Von deren Seite gibt es nun Kritik. Man sei vor Ort kaum informiert gewesen, vor allem über die Dauer der Sperre. Direkt vor dem Tunnelportal gibt es weder Möglichkeiten sich zu erfrischen noch andere menschliche Bedürfnisse zu stillen. Und die Passsperre für Lkw und Fahrzeuge mit Anhänger gilt auch während der Tunnelsperre weiterhin. So habe man stundenlang in der Hitze ausharren müssen, während der nahe freie Pass lockte. Der Wunsch: Dass der Pass, wenn er die einzige Route ist, für alle geöffnet wird.

Am Arlberg wird das Fahrverbot regelmäßig kontrolliert. - VOL.AT/Steurer
Am Arlberg wird das Fahrverbot regelmäßig kontrolliert. - VOL.AT/Steurer ©Am Arlberg wird das Fahrverbot regelmäßig kontrolliert. - VOL.AT/Steurer

Asfinag betont Verkerhsleitkonzept bei Sperren

Vonseiten der Asfinag ist die Kritik wenig nachvollziehbar. So habe man über den Grund der Sperre sehr intensiv über alle Kanäle informiert. Außerdem gibt es ein Umleitungskonzept, das in Abstimmung mit der Polizei aktiviert wurde. Dieses Konzept sieht eben die Umleitung von Pkw über den Pass vor. Lkw hingegen müssen die Dauer der Sperre abwarten. “Deswegen wurden Lkw bereits auf dem Weg in Richtung Arlberg step by step auf der Zulaufstrecke an entsprechenden Parkplätzen und Raststationen angehalten”, erklärt Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl. “Für jene Lkw, die bereits vor dem Tunnel warten mussten, gibt es grundsätzlich auf beiden Tunnelportalen die Möglichkeit, dort umzudrehen, wenn die Fahrer die Sperre nicht mehr länger abwarten wollen.”

Vierstündige Sperre sei absolute Ausnahme

Dass der Tunnel untertags für ganze vier Stunden von 11 bis 15 Uhr gesperrt war, stelle im langjährigen Vergleich eine absolute Ausnahme dar. Man sei jedoch grundsätzlich bemüht, Lkw bei geeigneten Haltestätten wie Parkplätze und Raststätten abzuleiten. Bei geplanten längeren Sperren sei man außerdem grundsätzlich bemüht, bessere Vorkehrungen zur Versorgung der Betroffenen zu treffen. “In diesem Fall war dies aufgrund der Tatsache, dass der Tunnel ja jederzeit wieder geöffnet werden kann, nicht möglich. Nichtsdestotrotz versuchen wir, auch für solche Fälle in Zukunft Adaptierungen vorzubereiten”, betont Holzedl.

Pass als Ausweichroute nur begrenzt möglich

Ähnlich sieht man es bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz. “Wenn wir wissen, dass der Tunnel für längere Zeit gesperrt ist, wird er für den Verkehr geöffnet”, betont Arnold Brunner von der Abteilung Polizei – ähnlich wie bei der Sperrung des Tunnels aufgrund der Bauarbeiten vergangenen Sommer. Dies brauche jedoch eine gewisse Vorbereitung, da selbst dann nicht jede Art von Schwerverkehr den Arlberg passieren darf und über Deutschland umgeleitet werden muss.

Er habe Verständnis für die Lkw-Fahrer, die oft in engen Zeitfenstern arbeiten müssen. Eine kurzfristige Öffnung des Passes für den kompletten Verkehr sei jedoch nicht möglich, erklärt Brunner. Dafür sei der Pass nicht ausgelegt.

(Red.)

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