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Arktische Kälte in Europa: Mehrere Tote

Arktische Kälte hat die Temperaturen in Europa in der Nacht auf Dienstag vielerorts auf unter minus 20 Grad gedrückt. Die Extrem-Kälte forderte auch Todesopfer, sogar im saudi-arabischen Turaif erfror ein 50-Jähriger.

In Weimar (Thüringen) erfror eine demenzkranke 77-Jährige, die sich verlaufen hatte. Sie wurde Montag früh tot gefunden. In weiten Teilen Ostdeutschlands herrschten Dienstag früh Temperaturen wie in der Kältekammer. Den Tiefstwert ermittelte Meteomedia im sächsischen Delitzsch mit minus 26,0 Grad. Vereinzelt sei es auch im Westen kälter als minus 20 Grad gewesen. In Lippstadt in Nordrhein-Westfalen wurden minus 23,2 Grad gemessen. In der Nacht auf Mittwoch wird es voraussichtlich noch kälter.

Die arktische Kälte bereitete auch der Deutschen Bahn Probleme. Wegen ausgefallener S-Bahn-Züge kamen am Dienstag viele Berliner zu spät zur Arbeit. Nach den Schneefällen vom Montag gab es auch am Dienstag am Frankfurter Flughafen Verspätungen. Das seien vermutlich die Folgen der Flugausfälle vom Vortag, sagte ein Flughafensprecher.

In Frankreich treibt die Kältewelle den Stromverbrauch auf Rekordniveau. Der Stromnetzbetreiber RTE registrierte einen Rekordverbrauch. Am Montagabend flossen 90 200 Megawatt durch die Leitungen – so viel wie nie zuvor. Weil viele Haushalte mit Strom heizen, erhöht sich der Verbrauch sprunghaft bei großer Kälte.

Ferner mussten am größten Pariser Airport Charles de Gaulle Hunderte Passagiere die Nacht zum Dienstag in Hotelzimmern oder auf Bänken in den Terminals verbringen, weil Flüge gestrichen wurden, berichtete der Radiosender France Info in der Früh.

Unterdessen haben heftige Schneefälle den Verkehr in Nordspanien behindert. Mehrere Landstraßen mussten gesperrt werden oder waren nur mit Ketten befahrbar, wie der Rundfunk berichtete. Betroffen waren vor allem die Regionen Asturien, Kantabrien und das Baskenland. Die Meteorologen hatten vor einer Kältewelle mit Temperaturen von stellenweise bis zu zehn Grad minus und Schneefällen selbst in Küstengebieten gewarnt. Unter Kälte und eisigem Wind litten viele Spanier bereits bei den traditionellen Umzügen zum Dreikönigstag, die landesweit am Montagabend stattfanden.

Auch der Wüstenstaat Saudi-Arabien wurde von der Kältewelle erfasst. Die Zeitung “Arab News” berichtete am Dienstag, in der nördlichen Stadt Turaif sei am Montag ein 50 Jahre alter Mann an den Folgen der Kälte gestorben, nachdem er von seinem Sohn “zitternd” ins Krankenhaus gebracht worden sei. In Saudi-Arabien gelten schon nächtliche Temperaturen von unter zehn Grad Celsius, wie sie momentan im Norden des Königreichs gemessen werden, als extrem kalt.

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