Das berichten amerikanische Forscher um Marika Holland von der Universität Washington im Journal Geophysical Research Letters (Bd. 33, Nr. 24).
Außerdem werde die arktische Eisdecke auch im Winter dünner. Eine Reduktion der Treibhausgase durch den Menschen könnte den Wandel noch aufhalten, betont Holland. Europäische Forscher hatten kürzlich ein Abschmelzen des Eises im Nordpolargebiet in den Sommermonaten bis zum Jahr 2080 vorhergesagt.
Eine Computersimulation von Holland und ihren Kollegen zeigt im Sommer 2040 nur noch kleine Eismengen an den Küsten Grönlands und Kanadas. Das Wintereis würde von momentan dreieinhalb Meter bis 2040 auf deutlich unter ein Meter schrumpfen.
Die Forscher begründen den schnellen Rückgang des Eises vor allem mit einem sich selbst verstärkenden Effekt: Offene, dunkle Wasserflächen nehmen die Wärme des Sonnenlichts stärker auf als das helle Eis. Dadurch erwärme sich das Meer umso stärker, je mehr Eis bereits geschmolzen sei. Zudem könnte der Klimawandel auch die Strömungen beeinflussen, wodurch wärmeres Wasser in die Arktis gelange, erklären Holland und ihre Kollegen.
Experten des europäischen Klimaprojektes Damocles (Developing Arctic Modelling and Observing Capabilities for Longterm Environmental Studies) warnten Anfang Dezember, dass die Erderwärmung nicht nur Eisbären in ihrem Bestand bedrohe. Auch schwere Störungen in der gesamten Nahrungskette seien zu erwarten. Das hat Auswirkungen für den Fisch, den wir hier letztlich auf den Tisch kriegen, sagte Eberhard Fahrbach vom Alfred-Wegner-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI/Bremerhaven). Mit dem zunehmenden Seeverkehr in den bisher entlegenen Gewässern könnte auch die Ausbeutung von Bodenschätzen und Rohstoffen wie Öl und Gas in der Arktis drastisch zunehmen.
Bereits ein regional begrenzter Atomkrieg würde einer Studie zufolge eine weltweite Klimakatastrophe auslösen. Das teilten Wissenschaftler am Montag in San Francisco mit, von denen einige bereits vor zwei Jahrzehnten die umstrittene Theorie vom atomaren Winter vorlegten.
Unter Verwendung moderner Klima- und Bevölkerungsmodelle kamen sie zu dem Ergebnis, dass ein regional begrenzter Atomkrieg in Israel drei Millionen und in China 17 Millionen Menschen töten würde. Rauch und Ruß aus den Atomexplosionen würde die Sonne verdunkeln und zu einem Temperatursturz führen, der Ernten zerstören und Hungernöte auslösen könnte.
Die der Amerikanischen Geophysikalischen Union vorgelegte Studie wurde als die erste bezeichnet, die Klima-Effekte eines regionalen Atomkonfliktes untersucht. Ihr Ansatz geht auf den des verstorbenen Astronomen Carl Sagan zurück, der 1983 mit vier Kollegen die Theorie vom atomaren Winter nach einem Atomkrieg zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion entwickelte. In der nuklearen Eiszeit würden demnach 90 Prozent der Weltbevölkerung – Milliarden von Menschen – umkommen.
Ein nicht an der neuen Studie beteiligter Wissenschaftler, Steve Ghan, sagte, in dem neuen Klimamodell werde die Rolle von Rauch und Ruß übertrieben. Sie sei aber wichtig, weil sie darauf hinweise, dass ein Atomwaffenangriff ein unkalkulierbares Risiko bleibe.
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