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Ariane-5-Absturz geklärt

Risse im Kühlsystem des Haupttriebwerks haben offenbar zum Absturz der vergrößerten Ariane-5-Rakete im Dezember geführt.

Dies sei die wahrscheinlichste Ursache für den spektakulären Fehlschlag, heißt es in dem am Dienstag von Arianespace in Paris veröffentlichten Untersuchungsbericht.

Das Programm der weltweit stärksten kommerziellen Trägerrakete wird mindestens um ein halbes Jahr zurückgeworfen. Die Europäer wollen mit der neuen Ariane ihre Position als Nummer eins im umkämpften Markt der Satellitenstarts festigen.

Das Triebwerk Vulcain 2 wurde für die neue Ariane-5-Version entwickelt, die bis zu zehn Tonnen Nutzlast ins All transportieren soll. Die Basisversion der Ariane-5 wird von einem Vulcain-1-Motor angetrieben und dürfte daher nach kleineren Überprüfungen wie geplant noch in diesem Monat mit der Kometensonde Rosetta an Bord wieder starten. Der Termin wird am 14. Jänner festgelegt.

Die neue Ariane-5 war bei ihrem Jungfernflug am 11. Dezember kurz nach dem Start in Kourou (Französisch-Guyana) außer Kontrolle geraten und wurde mitsamt ihrer Nutzlast von zwei High-Tech-Satelliten gesprengt. Die Trümmer stürzten in den Atlantischen Ozean. Frühestens in sechs Monaten könne man einen neuen Start anvisieren, erklärte Arianespace-Generaldirektor Jean-Yves Le Gall.

Der neue Motor sei zwar am Boden getestet worden, hieß es weiter. Doch sei das Triebwerk im Flug zusätzlichen Belastungen ausgesetzt, die sich nicht hätten simulieren lassen, erklärte der Vorsitzende der Untersuchungskommission, Wolfgang Koschel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Schwachstellen des Vulcain 2 sollen nun verstärkt werden.

Bereits der Jungfernflug der Ariane-5 endete 1996 mit einem Totalverlust. Im Juli vergangenen Jahres konnten zwei Satelliten nicht in die vorgesehene Umlaufbahn gebracht werden.

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