Aus Protest gegen eingefrorene Bankkonten haben hunderte Argentinier in Buenos Aires mit Hämmern und Nudelhölzern Fenster von Bankfilialen eingeschlagen. Die Demonstranten stoppten am Montag (Ortszeit) den Verkehr und sprühten mit Farbe „Verbrecher!“ an die mit Brettern geschützten Banken. „Wir fühlen uns über den Tisch gezogen, weil wir nicht mehr Besitzer unseres Ersparten sind“, sagte ein 54-jähriger Mann. „Wir sind alle ehrbare, arbeitende Menschen, aber diese Ungerechtigkeit macht uns wütend.“
Viele trommelten lautstark aus Protest mit Kochlöffeln auf Topfdeckel. Mit dem Einfrieren von Konten versucht die argentinische Regierung, nach vier Rezessionsjahren das schwer angeschlagene Bankensystem zu retten und die Inflation zu bekämpfen.
Unterdessen versuchte Präsident Eduardo Duhalde in Gesprächen mit den Ölgesellschaften eine befürchtete Benzinpreiserhöhung zu verhindern. Die Gesellschaften sind nach eigenen Angaben gezwungen die Preise zu erhöhen, um eine von der Regierung auf Ölexporte erhobene Steuer zu bezahlen. „Ich lasse die Ölgesellschaften wissen, dass sie lange Zeit Riesengewinne gemacht haben und dass wir unter keinen Umständen einen Anstieg der Benzinpreise erlauben werden, wie es in den Zeitungen hieß“, sagte Duhalde.
Im Zuge der schweren Wirtschaftskrise hatte die Regierung die Bankguthaben teilweise eingefroren. Duhalde hatte Anfang Jänner die zehn Jahre währende Eins-zu-Eins-Bindung des Peso an den Dollar aufgehoben, aber die Bankbeschränkungen nur wenig gelockert. Der Peso verlor seitdem rund die Hälfte an Wert. Argentinien hatte zudem die Bedienung seiner Staatsschulden ausgesetzt und muss nun Auflagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) erfüllen, um weitere internationale Kredite zu erhalten.
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