"Arctic Sea" noch immer in russischer Hand

Da das Schiff zwar unter maltesischer Flagge fährt, aber einer finnischen Reederei gehört, ermittelt auch die finnische Polizei. Diese bestätigte am Dienstag dementsprechende Medienberichte aus Moskau. Der finnische Ermittlungschef Rabbe von Hertzen sagte der APA auf Anfrage, die von der Moskauer Nachrichtenagentur Ria Novosti gemeldeten Angaben seien “soweit wir wissen” korrekt.
Demnach scheiterte die Übergabe der “Arctic Sea” auf den kanarischen Inseln nach Verhandlungen zwischen Russland, Malta und Spanien am Widerstand der spanischen Behörden. Warum Spanien kein Grünes Licht für die Übergabe im Hafen von Las Palmas (Gran Canaria) gab, könne er nicht sagen, so Von Hertzen. Er stellte noch für diese Woche neue Informationen über den Stand der internationalen Ermittlergruppe in Aussicht. An der Gruppe sind außer Finnland auch unmittelbar Schweden, Malta und Estland beteiligt.
Das Schiff befand sich zuletzt rund 60 Kilometer östlich von Gibraltar zwischen Marokko und Spanien. Vier der ursprünglich 15 russichen Besatzungsmitglieder des Frachters befinden sich verschiedenen Angaben zufolge noch immer an Bord der “Arctic Sea”. Die Ehefrauen der vier Seeleute hatten sich vor zwei Tagen in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Putin gewandt um die Rückkehr ihrer Männer gebeten.
Die russischen Behörden haben bisher aller Gerüchte über den möglichen Schmuggel von Atomwaffen an Bord der “Arctic Sea” dementiert. Offiziell stehen acht aus Estland und Lettland stammende Männer unter Verdacht, die “Arctic Sea” Ende Juli vor der Schwedischen Küste in ihre Gewalt gebracht und unter Lösegeldforderung entführt zu haben. Diese behaupten aber, sie seinen Umweltschützer und von der “Arctic Sea” aus Seenot gerettet worden.