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Architekturbüro fordert Geld von Benko für Berliner Luxus-Penthouse

Das "Upper West" in Berlin war einst Sitz der Signa-Deutschland-Zentrale. (Linkes Gebäude im Bild)
Das "Upper West" in Berlin war einst Sitz der Signa-Deutschland-Zentrale. (Linkes Gebäude im Bild) ©APA/AFP
Im Zusammenhang mit der Signa-Pleite erhebt ein Berliner Architekturbüro Millionenschulden gegen René Benko. Es geht um den Innenausbau eines Luxus-Penthouses im früheren Signa-Gebäude "Upper West".

Im Zuge der Milliardenpleite der Signa-Gruppe werden immer mehr Details rund um das Vermögen und die Projekte des inhaftierten Gründers René Benko öffentlich. Nun berichtet die deutsche "Bild"-Zeitung von einer offenen Forderung des Berliner Architekturbüros OOW in Höhe von rund einer Million Euro.

"Das deckt gerade mal unsere Kosten"

Konkret gehe es um ausstehende Zahlungen für den aufwendigen Innenausbau einer rund 1000 Quadratmeter großen Dachwohnung im Berliner "Upper West". Die Luxus-Etage wurde von Star-Designer Hadi Teherani entworfen, das Architekturbüro OOW setzte das Konzept um.

Von ursprünglich 330.000 Euro Auftragswert für das Penthouse seien lediglich 270.000 Euro bezahlt worden, so OOW-Co-Chef Mathis Malchow: "Das deckt gerade mal unsere Kosten." Für ein weiteres Projekt in Hamburg warte man sogar auf 860.000 Euro.

Fünf Tonnen Marmor, Kuhleder und Nussbaumholz

Die exklusive Wohnung ist laut Bericht derzeit unbewohnt. Ausgestattet ist sie unter anderem mit einer fünf Tonnen schweren Marmortheke, einem zehn Meter langen Tisch in Form eines Schiffsrumpfs aus amerikanischem Nussbaumholz und Calacatta-Marmor sowie Wänden mit Kuhlederverkleidung. Auch Gym, Spa, Konferenzräume, eine Showküche und eine separate Back-up-Küche gehören zur Ausstattung.

Immobilienexperten schätzen die monatliche Miete auf rund 40.000 Euro. Ein Verkauf sei laut "Bild" erst ab einem Preis von 30 Millionen Euro wirtschaftlich sinnvoll.

Upper West war Signa-Zentrale

Das Gebäude selbst, das "Upper West", war bis zur Signa-Insolvenz Sitz der deutschen Unternehmenszentrale. Nach dem Zusammenbruch der Signa-Gruppe wurde die Immobilie von der Industriellenfamilie Schoeller für 450 Millionen Euro übernommen.

Mit 120 Metern Höhe und 33 Stockwerken gehört es zu den bekanntesten Hochhäusern der Berliner City West. Das Ensemble nahe der Gedächtniskirche umfasst Büros, ein Hotel sowie Einzelhandels- und Gastronomieflächen.

Benko weiter in U-Haft – Unschuldsvermutung gilt

René Benko befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Gegen ihn laufen umfangreiche Ermittlungen wegen des Verdachts auf betrügerische Krida und weitere Delikte. Ein erster Prozesstermin steht bereits bevor. Benko bestreitet sämtliche Vorwürfe. Es gilt die Unschuldsvermutung.

(VOL.AT)

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