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Arbeitsweg wird immer länger

Die Europäer müssen immer länger fahren, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen. In zehn Jahren ist die Entfernung zwischen Wohnung und Job um 50 Prozent gewachsen.

Dies ergab eine in Mailand veröffentlichte Studie, die in fünf Städten – Wien, Bologna, Barcelona, Lyon und La Coruna – durchgeführt wurde. Der Prozentsatz der berufstätigen Bevölkerung, die mehr als 40 Kilometer vom Wohnort zum Arbeitsplatz fahren muss, hat sich in 15 Jahren verdoppelt. Im selben Zeitraum ist die Zahl der gefahrenen Kilometer um ein Drittel gestiegen, ergab die Studie.

Laut den Experten ist in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Arbeitsplätze in Vororten der Städte mehr gewachsen als jener im Zentrum, weil periphere Gebiete ein höheres demographisches Wachstum gemeldet haben. In 20 Jahren ist die Mobilität in den großen europäischen Städten um vier Prozent jährlich gestiegen, was deutlich über dem wirtschaftlichen Wachstum liegt.

In den vergangenen sechs Jahren ist die Motorisierung der Europäer um elf Prozent gestiegen. Dieser Trend ist vor allem in den Vororten der Städte stärker, wo 85 Prozent der Bevölkerung auf ein Auto angewiesen ist. Diese Gebiete sind vom sozialen Standpunkt betrachtet schwächer, ergab die Studie, die von europäischen Experten verfasst wurde.

80 Prozent der Europäer besitzen ein Auto, das sie für ihr tägliches Leben als Notwendigkeit betrachten. Einkommensschwächere Kategorien verwenden ältere und Umwelt belastendere Autos. Ärmere Familien geben 25 Prozent ihres monatlichen Budgets für Reparaturen oder für die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel aus. „Die Mobilität ist kein abstrakter Begriff, sondern ein Faktor, der in unserem Alltag entscheidend ist und unsere Lebensqualität ausmacht“, heißt es in der Studie.

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