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Arbeitslosigkeit in Vorarlberg sinkt leicht - Über-50-Jährige haben zu kämpfen

Auf dem Papier war die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg leicht rückläufig - der Teufel steckt allerdings im Detail.
Auf dem Papier war die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg leicht rückläufig - der Teufel steckt allerdings im Detail. ©APA
Erstmals seit Mai 2012 ist die Zahl der Arbeitssuchenden in Vorarlberg im vergangenen Oktober zurückgegangen, und zwar um 0,4 Prozent. Zurück ging vor allem die Zahl der Schulungsteilnehmer, stark zugenommen hat dagegen die Arbeitslosigkeit in der Gruppe 50+.
Österreich: Arbeitslosigkeit steigt

Ende Oktober waren in Vorarlberg insgesamt 13.050 Personen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, also arbeitslos Vorgemerkte und Schulungsteilnehmer zusammengezählt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte somit – erstmals seit dem Mai 2012 – wieder auf ein leichtes Minus von 0,4 Prozent verwiesen werden.

Mehr Arbeitslose, weniger Schulungsteilnehmer

Allerdings lässt sich dadurch nur bedingt eine Entspannung am Arbeitsmarkt ablesen. So lag die Zahl der arbeitslos Vorgemerkten mit 10.643 Personen um 1,4 Prozent über der des Vorjahres, allerdings reduzierte sich die Zahl der Schulungsteilnehmer deutlich auf 2.407 (-7,6 Prozent).

So will man auch beim AMS Vorarlberg keine Prognose abgeben, ob diese Entwicklung in den nächsten Monaten anhalten wird. Es sei nämlich davon auszugehen, dass sich das Arbeitskräfteangebot weiterhin erhöhen werde. Die – vorläufige – Arbeitslosenquote lag am Monatsende bundesweit bei 8,7% und in Vorarlberg bei 6,4%. (Anm.: Schulungsteilnehmer werden in dieser Quote nicht gezählt)

Vorarlberg gegen den Österreich-Trend

Österreichweit stellte sich die Situation am Monatsende weniger günstig dar. Hier nahm die Zahl der Jobsuchenden (arbeitslos Vorgemerkte und Schulungsteilnehmer/innen zusammengenommen) gegenüber dem Oktober 2014 um 21.699 oder 5,6% auf insgesamt 410.854 zu. Neben Vorarlberg verzeichnete nur noch das Tirol (-0,3%) einen Rückgang. In den anderen Bundesländern mussten Zuwächse in Kauf genommen werden, die sich zwischen 1,6% (Kärnten) und 10,9% (Wien) bewegten. (Mehr dazu: “Oktober-Arbeitslosigkeit: 410.854 ohne Job“)

Große Zunahme bei Über-50-Jährigen

Die Betrachtung nach Altersgruppen spiegelt die aktuelle Problemlage auf dem Arbeitsmarkt am besten wider. Mit einem Plus von 172 oder 5,8 Prozent mussten nämlich nur bei den über 50-Jährigen mehr Jobsuchende als vor einem Jahr gezählt werden. Bei den Jugendlichen verringerte sich die Zahl um 1,0 Prozent, bei den 25- bis 40-Jährigen um 1,1 Prozent und bei den 40- bis 50-Jährigen gar um 4,8 Prozent .

Bei den über 50-Jährigen wiesen 39,6 Prozent eine vermittlungsrelevante physische oder psychische Einschränkung auf – bei allen Jobsuchenden lag dieser Anteil im Vergleich bei 23,0 Prozent.

Auch Ausländer häufiger betroffen

Überdurchschnittlich stark von Arbeitslosigkeit waren zudem noch die Ausländer betroffen. Hier erhöhte sich die Zahl der Jobsuchenden gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent, während sie sich bei den Inländern um 3,0 Prozent verringerte. Arbeitskräfte aus den “klassischen” Herkunftsländern (Türkei sowie Ex-Jugoslawien) wurden in den letzten Jahren oft durch jüngere und zum Teil besser ausgebildete Personen aus dem EU-Raum ersetzt. (red)

 

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