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Arbeitslosigkeit in Vorarlberg leicht zurückgegangen

Jahresbeginn mit leicht günstigeren Arbeitsmarktdaten
Jahresbeginn mit leicht günstigeren Arbeitsmarktdaten ©APA
Die Arbeitslosigkeit ist im Jänner mit 3,7 Prozent österreich langsamer gestiegen als in den Monaten davor. Einen Rückgang ihrer Arbeitslosenzahlen meldeten Tirol (-2,3 Prozent) und Vorarlberg (-0,8 Prozent).

“Von einer Trendumkehr am Arbeitsmarkt kann dennoch nicht gesprochen werden”, kommentierte der neue Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) die aktuellen Jänner-Arbeitsmarktdaten am Montag. Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung seien jedoch bereits bemerkbar, so Stöger.

Gesamtwirtschaftlich gesehen steigt das Arbeitskräfteangebot noch immer deutlich stärker als zusätzlich Arbeitsplätze entstehen. Ende Jänner hatten 3,48 Millionen Arbeitskräfte in Österreich ein aufrechtes Beschäftigungsverhältnis. Das waren um 34.000 bzw. 1,0 Prozent mehr als noch ein Jahr. Gleichzeitig stieg die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen, also ohne Schulungsteilnehmer, um 4,6 Prozent auf 424.989 Personen.

Mehr offene Stellen

Es wurden auch wieder mehr Arbeitskräfte gesucht. So lag Ende Jänner die Zahl der gemeldeten offenen Stellen mit 33.431 um 45,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Vor allem die besonders konjunktursensiblen Bereiche Warenproduktion (+48,2 Prozent), Bau (+74,2 Prozent) Arbeitskräfteüberlassung (+56,5 Prozent) zeigten hier laut Stöger Bewegung.

Vor allem bei den ausländischen Beschäftigten und den Über-50-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit wieder überdurchschnittlich stark angestiegen. Im Jänner waren mit 119.088 Ausländer um 10.895 bzw. 10,1 Prozent mehr ohne Arbeit. Bei den Über-50-Jährigen betrug der Zuwachs 8,2 Prozent, bei den Frauen waren es 6,5 Prozent mehr, bei Männern um 3,5 Prozent mehr.

Bedingungen für Jugendliche verbessert

In bestimmten Bereichen zeigten sich aber auch leicht positive Entwicklungen: So war in der Warenproduktion die Arbeitslosigkeit seit Jahren erstmals wieder mit 0,6 Prozent etwas rückläufig, und im Bau kam der Anstieg mit plus 0,2 Prozent ebenso wie in der Arbeitskräfteüberlassung mit plus 0,7 Prozent beinahe zum Erliegen.

Auch für Jugendliche verbesserten sich im Jänner die Arbeitsmarktbedingungen etwas, ihre Arbeitslosenzahlen verringerten sich um 1,1 Prozent auf 54.082. Bei den 15- bis 19-Jährigen betrug der Rückgang sogar 1,7 Prozent. Die Zahl der Lehrstellensuchenden nahm um 2,2 Prozent zu, die gemeldeten offenen Lehrstellen erhöhten sich um 10,7 Prozent auf 2.969.

Der Anteil der Langzeitarbeitslosen – die schon über zwölf Monate vorgemerkt sind – erhöhte sich um 12,5 Prozent, die durchschnittliche Verweildauer stieg um 19 auf 118 Tag, ein Plus von 19,1 Prozent.

Rückgang in Vorarlberg

In den Bundesländern kam es in Wien wieder zum kräftigsten Anstieg. Hier erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 9,9 Prozent auf 141.718. Alle anderen Bundesländer lagen unter dem Österreich-Schnitt von 4,6 Prozent. Einen Rückgang ihrer Arbeitslosenzahlen meldeten Tirol (-2,3 Prozent) und Vorarlberg (-0,8 Prozent).

Schon in den letzten drei Monaten verharrten die Arbeitslosenzahlen in Vorarlberg ziemlich genau auf Vorjahresniveau, minus 46 im Oktober, minus 53 im November und plus 44 im Dezember. Im neuen Jahr setzt sich diese Entwicklung offenbar fort. Aktuell sind bei den Geschäftsstellen des Vorarlberger Arbeitsmarktservice 10.748 Personen arbeitslos vorgemerkt, weitere 2.525 nehmen an diversen Schulungsprogrammen teil. Die Zahl der arbeitslos Vorgemerkten hat damit um 89 abgenommen, die Zahl der Schulungsteilnehmer um 42 zugenommen. Insgesamt sind damit 13.273 Menschen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, um 47 weniger als im Jänner des Vorjahres. Im Jahresvergleich sind 102 Frauen mehr und 149 Männer weniger auf Jobsuche.

Zahlen für Vorarlberg

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Im Jänner 2016 konnte das AMS Vorarlberg insgesamt 2.004 neue Stellenangebote akquirieren. Ende Jänner standen mit 1.613 sofort verfügbaren Stellenangeboten um 160 mehr Jobangebote zur Verfügung als vor einem Jahr. Dieses Plus ergab sich im Wesentlichen in den Büro- und in den Handelsberufen, in den Gesundheitsberufen, in den Verkehrsberufen und in den Technikerberufen. In den Bauberufen und in den Metall- und Elektroberufen haben die Jobangebote abgenommen.

Herausforderung bleibt

Trotz der Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung bleibe die Entwicklung der Arbeitslosigkeit wohl auch noch mittelfristig eine ganz zentrale Herausforderung für die Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik, so Stöger. “Es wird wohl noch deutlich mehr Impulse – und zwar vor allem auch auf gesamteuropäischer Ebene – bedürfen, um eine nachhaltige Trendumkehr herbeizuführen”, so der Sozialminister. Man brauche sinnvolle Zukunftsinvestitionen um der Gesamtwirtschaft Impulse zu geben.

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