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Arbeitslosigkeit größte Sorge

Die Arbeitslosigkeit ist die größte Sorge der Europäer. Dies ergab eine Umfrage des Nürnberger GfK-Instituts, die von April bis Juni durchgeführt wurde.

37 Prozent aller Befragten nannten die Arbeitslosigkeit als größte Herausforderung, gefolgt von der Preis- und Kaufkraftentwicklung (19 Prozent) sowie Gesundheitswesen, Wohnungssituation und Kriminalität (jeweils zwölf Prozent).

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten sind allerdings beträchtlich, geht aus einer am Donnerstag auf der Internet-Seite des Meinungsforschungsinstituts veröffentlichten Presseaussendung hervor. So wird zum Beispiel in Österreich die Arbeitslosigkeit als weit weniger dramatisch empfunden als beispielsweise in Deutschland oder Polen. Dagegen bereitet keinem anderen Volk außer den Briten die Ausländerfrage so viel Kopfzerbrechen wie den Österreichern. Die Wohnungssituation wird wiederum nirgends so rosig gesehen wie in Österreich: Null Prozent der Befragten nannten sie als größte Herausforderung ihres Landes.

In sieben von zehn Ländern – darunter Österreich – wird die Arbeitslosigkeit als größte Herausforderung empfunden. Angeführt wird die Liste von Deutschland (80 Prozent), Polen (70 Prozent) und Frankreich (64 Prozent). Österreich rangiert mit 46 Prozent im oberen Mittelfeld. Praktisch keine Rolle spielt die Arbeitslosigkeit als Problem in Großbritannien und den Niederlanden, wo sie lediglich fünf bzw. elf Prozent der Befragten als die Hauptsorge ihres Landes empfinden. Bei der Ausländerfrage rangiert Großbritannien (23 Prozent) vor Österreich (18 Prozent). In Polen (null Prozent) spielt dieses Problem dagegen keine Rolle.

In Österreich folgt auf die Arbeitslosigkeit und Ausländerfrage die Finanzierbarkeit der Pensionen und die Unzufriedenheit mit Politik und Regierung (jeweils zehn Prozent), danach die Bildungspolitik (sieben Prozent), das Gesundheitswesen und die Preis- und Kaufkraftentwicklung (je sechs Prozent). Die Kriminalität sehen lediglich fünf Prozent der Österreicher als größte Herausforderung, gefolgt von der sozialen Sicherung (vier Prozent).

Vielfach spiegeln sich die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse des jeweiligen Landes in den subjektiven Sorgen seiner Bewohner wider: So zum Beispiel sorgen sich die Russen am meisten über die Inflation und nachlassende Kaufkraft ihres Landes – Probleme, die im Bewusstsein der Westeuropäer weniger eine Rolle spielen. Die meisten befragten Briten, 33 Prozent, gaben die Mängel im Gesundheitswesen als Hauptsorge ihres Landes an. Die Wohnungssituation sahen die Spanier als ihr Hauptproblem, die Kriminalität spielten im Empfinden der Briten und Franzosen eine gravierende Rolle.

Die Umfrage „Challenges of Europe“ findet seit Anfang der 1970er Jahre jährlich statt und gilt als grundlegender Indikator europäischer Befindlichkeiten. Heuer wurden 12.000 Europäer befragt, die 426 Millionen Menschen repräsentieren.

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