Es gehe darum, "Menschen, die in Ostösterreich arbeitslos sind - gerade wenn sie hier nicht verwurzelt sind, wie Asylberechtigte zum Beispiel, die erst kurz da sind", in Westösterreich zu beschäftigen, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz im Rahmen einer Pressekonferenz. Zudem will Kurz auch einen noch strengeren Vollzug" beim Arbeitslosengeld.
ÖGB: Kommt auf die Rahmenbedingungen an
"Alle Arbeitslose unter Generalverdacht zu stellen, ist für uns inakzeptabel", kritisiert etwa die Leitende ÖGB-Sekretärin Ingrid Reischl scharf. "Wenn Firmen ungerechtfertigt Förderungen in Anspruch nehmen, behaupten wir ja auch nicht pauschal, dass alle Unternehmen Betrüger sind."
Die überregionale Vermittlung sei nicht grundsätzlich abzulehnen, es gehe aber immer um die Rahmenbedingungen. "Was es mit den sogenannten "Anreizen für Arbeitslose" auf sich hat, kennen wir aus der Vergangenheit. In Wahrheit handelt es sich dabei um ein Instrument der Disziplinierung, Unterdrucksetzung und Sanktionierung von Arbeitsuchenden", so Reischl.
Kritik von den Grünen
"Die vielzitierten Tourismusbetriebe in den westlichen Bundesländern, die wieder Bedarf an Arbeitskräften angemeldet haben, wären gut beraten, bessere Bedingungen zu bieten", kommentiert die Arbeitsmarktsprecherin der Grünen Wien, Barbara Huemer, die Aussagen von Kurz. "Mit den nun möglichen 12 Stunden-Tagen, viel zu kurzen und krank machenden Ruhezeiten und dem Umstand, dass ArbeitnehmerInnen nach wenigen Monaten wieder in die Arbeitslosigkeit geschickt werden, ist es nachvollziehbarerweise nicht immer einfach, jemanden zu finden. Noch dazu, wenn er oder sie dafür vielleicht seine oder ihre Wohnung, soziales Umfeld und vielleicht Kinder zurücklassen soll", sagt Huemer.
(VOL.AT)
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