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Arbeitgeber wollen mehrere sehr maßvolle Metall-Abschlüsse

Damit Österreich wieder die ursprünglich erarbeitete und bis vor wenigen Jahren gewohnte internationale Wettbewerbsfähigkeit erreicht, sollten Lohnabschlüsse über mehrere Jahre geringer ausfallen als in direkt konkurrierenden Ländern wie Deutschland und Italien. Das betonte der Obmann der Metalltechnischen Industrie, Christian Knill, im Vorfeld der am 22. 9. startenden Metallerverhandlungen. Die Rezession im Metallsektor dauere an, es herrsche eine "dramatischen Situation".

Knill wollte auf Nachfragen von Journalistinnen und Journalisten am Dienstag bei einem Pressetermin in Wien zwar keinen Prozentsatz nennen, mit denen die Arbeitgeber in die Verhandlungen gehen. Er ließ aber durchblicken, dass es am besten wäre, sich am Inflationszielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) zu orientieren. Dieser liegt bei zwei Prozent und würde die rollierende Inflation in Österreich, die für die Verhandlungen herangezogen wird, somit um 0,8 Prozentpunkte unterbieten. Denn dieser Durchschnittswert der Inflation der letzten zwölf Monate vor den Verhandlungen liegt bei 2,8 Prozent.

130.000 Jobs

Die Metalltechnische Industrie (FMTI in der Wirtschaftskammer) mit ihren rund 130.000 Arbeitsplätzen unterstehe einer "beispiellosen Belastungsprobe", so Knill. Der Produktionswert sei seit 2023 (inklusive 2025 prognostiziert) um etwa 22 Prozent eingebrochen. Das liege auch an den Lohnabschlüssen, die zuletzt in Österreich laufend über jener in anderen Staaten gelegen seien. Die Lohnstückkosten seien dadurch zu hoch geworden, einhergehend leide die Wettbewerbsfähigkeit. Etwa 10.000 Jobs gingen in diesem Zeitraum verloren. Eine echte Trendwende sei nicht erkennbar, momentan nur eine Stabilisierung auf sehr schwachem bis rezessivem Niveau. "Die Nachfrage erholt sich nicht, die Nulllinie ist die oberste Linie", so Knill.

(APA)

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