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Applaus für Stoiber - Pauli ausgepfiffen

Mit großem Beifall, Standing Ovations und "Edmund"-Rufen ist CSU-Chef Edmund Stoiber beim Politischen Aschermittwoch seiner Partei in Passau empfangen worden.

Zahlreiche CSU-Anhänger riefen in der Dreiländerhalle immer wieder „Edmund, Edmund“. Viele Gäste hatten Transparente und Plakate mitgebracht mit Aufschriften wie „Vielen Dank, Edmund Stoiber“ oder „Edmund, Du bist der Beste.“ Weil Stoiber im Herbst seine beiden Ämter als CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident niederlegen will, ist seine mit Spannung erwartete Rede in Passau sein letzter Aschermittwochs-Auftritt.

Weniger herzlich, teilweise sogar feindselig, wurde die umstrittene Fürther Landrätin Gabriele Pauli (CSU) begrüßt, nämlich mit Pfiffen und Buhrufen. Sie empfinde die Stimmung aber nicht als negativ, sondern als gemischt, sagte Pauli. „Das sind die Stoiber-Anhänger, das ist okay“, sagte Pauli zu Journalisten. Die in gewissen CSU-Kreisen als „Parteirebellin“ Bezeichnete hatte mit ihrer Kritik wesentlich zum Rückzug von Stoiber beigetragen.

Zurückhaltung bei Nachfolger-Frage

Stoiber hat sich zur Frage des künftigen Parteivorsitzenden bedeckt gehalten. Er fand in der Dreiländerhalle freundliche Worte sowohl für Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber als auch für Bundesagrarminister Horst Seehofer, die beide Stoibers Nachfolger als CSU-Chef werden wollen.

Seehofer habe für die Bauern mehr erreicht als seine Amtsvorgängerin Renate Künast (Grüne), sagte Stoiber vor mehr als 6.000 Zuhörern. „Die Bauern sind heute in einer ganz anderen Situation durch ihn (Seehofer) und die CSU als früher.“

Zugleich ließ Stoiber auch Sympathien für Huber erkennen. Die lange Zeit mit ihm in der bayerischen Regierung habe Huber die Kraft und Erfahrung gegeben, die er „morgen und übermorgen noch brauchen wird“, sagte Stoiber. Er will im Herbst seine beiden Ämter als Parteichef und als bayerischer Ministerpräsident niederlegen.

Während sich um den Posten des Parteichefs im September beim CSU- Parteitag eine Kampfkandidatur abzeichnet, gibt es zu Bayerns Innenminister Günther Beckstein als vorgesehenem neuen Regierungschef keinen Dissens. Anders als Huber, der als niederbayerischer CSU-Chef traditionell die Begrüßungsansprache in Passau hielt, war Seehofer nicht nach Passau gekommen. Er wollte am Mittwochabend an einer CDU- Veranstaltung in Krefeld teilnehmen.

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